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Heimat namens Goldene Straße

„Sei friedsam, und wo du etwas in Güte erreichen kannst, da lass den Krieg!“, lautete die Botschaft des Kaisers, dem wir die Goldene Straße zu verdanken haben. Dieses Credo suchte Kaiser Karl IV. (1316-78) – waschechtes europäisches Kind eines Luxemburger Vaters, einer Prager Mutter und einer französischen Erziehung – politisch umzusetzen, indem er Händel, Brandstiftungen, Raub und Plünderungen, überzogene Zollgebühren, ja sogar den Krieg selbst unter Strafe stellte.

Die Goldene Straße als militärisch gesicherter Fernhandelsweg, der zu- nächst die Kaiserstädte Prag und Nürnberg verband und später ein europäisches Freihandelssystems von Frankreich bis Russland, von Italien bis Ungarn vernetzen hätte sollen, ist somit auch ein frühes Modell dafür, wie in einem Vielvölkerstaat politischer und sozialer Friede gewahrt werden kann, ohne die Bürger ihrer Freiheitsrechte allzu dreist zu berauben. Eine Kunst, von der wir angesichts aktueller Sicherheitsdebatten in Europa auch heute noch lernen können.

Verleger German Vogelsang (links) bei der Eröffnung der Wanderausstellung „Goldene Straße“

Stolzes Erbe

Dass dieses glanzvolle Symbol für europäisches Denken und Handeln durch unsere Region führt, ist Ehre und Verpflichtung zugleich. Die Goldene Straße setzt uns in einen Bezugsrahmen mit einer europäischen Metropole wie Prag, mit der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg, man könnte mit der europäischen Magistrale diese Tangente weiterführen bis Paris im Westen und Breslau im Osten. Ich denke, dass wir hier ein stolzes geistesgeschichtliches Erbe noch zu stiefmütterlich behandeln. Mit dem Projekt „Goldene Straße – Rekonstruktion einer Kulturregion“ steuert auch der Verlag seinen medialen Beitrag dazu, um diese Idee in der Region zu verwurzeln:

  • Im Reiseführer „Die Goldene Straße“ (Buch- und Kunstverlag Oberpfalz) legt Autor Jürgen Herda den Grundstein für die Neuentdeckung eines Begriffes, der überraschend viele Natur- und Kulturschätze birgt. Ziel dieser Veröffentlichung ist keine historische Neudefinition, sondern die sympathische Erkundung von Routen und Touren rund um die Goldene und die Verbotene Straße mit vielen Insidertipps, auf die Marco Polo neidisch wäre.
  • Die begleitende Wanderausstellung mit großformatigen, auf Leinwand gespannten Fotos und Kollagen vermittelt einen famosen Eindruck von der Vielfalt der Region. Ich halte es für eine bemerkenswerte Chance, dass wir diesen spannenden Bilderbogen unter anderem in der Nürnberger Ehrenhalle und im Europäischen Parlament präsentieren dürfen.
     
  • Als geradezu epochale Chance se- he ich die Bewerbung der Stadt Pilsen als Europäische Kulturhauptstadt 2015 an der Goldenen Straße: Hier sind wir mit der Stadt Pilsen im Kontakt, um im Kielwasser der inter- nationalen Beachtung die Region „Goldene Straße“ als europäische Marke zu etablieren. Dazu werden wir uns mit eigenen Projekten wie einem Multivisionstheater vor der Bartholomäus-Kirche und einem Europäischen Jugendparlament beteiligen.

Das Zauberwort bei all diesen Aktivitäten: Wir verfolgen nachhaltig und mit hoher Qualität unsere Strategie, damit zum Schluss auch, aber beileibe nicht nur eine Beschilderung „Goldene Straße“ zu sehen ist.

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Einladung an alle Bürger

Wir möchten als „Geistwerker“ mit dazu beitragen, diese Marke mit Inhalten zu füllen und laden dazu alle Aktivkräfte in unserer Region ein: die Gemeinden, die in diesem Rahmen ihr Kultur- und Freizeitangebot präsentieren können; die Vereine, die sich hier bereits engagieren; die Kulturschaffenden, Handwerk und Handel, ja auch die Landwirtschaft, die diese Kulturlandschaft mitgeprägt hat – kurzum, alle Menschen, die sich entlang der Goldenen Straße zu Hause fühlen.

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