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Harzer Schmalspurbahnen: Kohle-Lieferungen abgesichert

Durch die Energiekrise mussten die Harzer Schmalspurbahnen auf neue Kohle-Lieferanten setzen. Die Umstellung spielt sich immer weiter ein. Ein Problem bleibt.

Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) sehen trotz erhöhter Kohlepreise derzeit keinen Grund zur Sorge. Zwar seien die Preise doppelt so hoch wie vor einem Jahr, dafür seien aber die Lieferungen sicher, sagte ein Sprecher. Die Tonne Steinkohle koste im Moment etwa 600 Euro. Ein Großteil der Dampflokomotiven wird mit Steinkohle betrieben. Rund 6000 Tonnen gingen laut HSB in einem Jahr durch den Ofen. Das Land unterstützt die HSB bei der Finanzierung.

Die bis vor kurzem verwendete Steinkohle aus Oberschlesien ist laut HSB nicht mehr zu bekommen, da Polen zurzeit nur noch für den Eigenbedarf produziert. Dadurch fielen alle hinten herunter, die bis dato aus den polnischen Quellen schöpften. Jetzt komme die Kohle aus Südamerika oder Kasachstan, die durch den längeren Frachtweg deutlich höhere Transportkosten habe.

Problematisch sei weiter die Personalsituation, sagte der Sprecher. «Wir haben fortlaufend die Herausforderungen des Generationenwechsels und des Fachkräftemangels.» Insbesondere den Bedarf an Ingenieuren zu decken, erfordere zunehmend Kraftanstrengungen. Unterm Strich sei die Lage in Teilbereichen angespannt – vor allem jene, die nur mit wenigen Stellen besetzt seien. Immerhin: «Im Großen und Ganzen kommen wir durch», sagte der Sprecher.

Die HSB betreibt mit rund 140 Kilometern in Thüringen und Sachsen-Anhalt das längste zusammenhängende Schmalspurnetz Deutschlands. Die Spur ist einen Meter breit. Die 25 Dampflokomotiven des Unternehmens, von denen bis zu zehn gleichzeitig unterwegs sind, sind eine der bekanntesten Touristenattraktionen im Harz.

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