Karlsruhe (dpa) – Sterneregen über Deutschland: Im vergangenen Jahr haben so viele Spitzenköche und -köchinnen einen Michelin-Stern für ihr Restaurant erkocht wie nie zuvor. In der am Dienstag in Karlsruhe präsentierten neuen Ausgabe des Restaurantführers «Guide Michelin» sind bundesweit 334 Gourmet-Lokale mit den begehrten Sternen ausgezeichnet worden – damit wurde sogar noch der Vorjahresrekord getoppt (327). Der Direktor des «Guide Michelin» für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel, sprach von einer bemerkenswerten Beständigkeit in der Qualität der deutschen Gastronomie.
Beeindruckt waren die Tester insbesondere vom Engagement, dem Mut und von der Flexibilität, mit denen die Gastronomen den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten und dem Fachkräftemangel trotzen. Erfreulich sei auch das zunehmende Bewusstsein für eine nachhaltigere Arbeitsweise. «Viele machen sich für Nachhaltigkeit stark und setzen in ihrer Küche auf Regionalität und Saisonalität.»
Aufsteiger des Jahres ist Jan Hartwig, der mit seinem Restaurant «Jan» im Münchner Museumsquartier aus dem Stand in den Sterne-Olymp sprang. Küchenchef Hartwig, der bereits aus dem Münchner «Atelier» für seine Drei-Sterne-Küche bekannt war, hat auch mit seinem eigenen Restaurant die Michelin-Tester überzeugt. Er wurde für seine kreative Küche und seine perfekte Handwerkskunst direkt mit der Top-Wertung von drei Sternen ausgezeichnet.
Damit gibt es jetzt in Deutschland 10 Restaurants mit drei Sternen, 50 Restaurants mit zwei Sternen und 274 Restaurants mit einem Stern.
Hinter dem renommierten roten Restaurantführer steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen.
Neben dem «Guide Michelin» erscheint auch der Restaurantführer «Gault&Millau» regelmäßig als wichtiger internationaler Gourmet-Ratgeber. Er vergibt 0 bis 20 Punkte für die Restaurants.