Hannover (dpa) – Die Evangelische Kirche in Deutschland will im Kampf gegen den Klimawandel ernst machen. Eine neue Klimaschutzrichtlinie sehe vor, dass die Treibhausgas-Emissionen der Kirche bis Ende 2035 auf zehn Prozent sinken – im Vergleich mit dem Stand vom 1. Januar 2023, teilte die EKD am Donnerstag in Hannover mit. Bis Ende 2045 solle die Netto-Treibhausgasneutralität gewährleistet sein. Einige Landeskirchen hätten darüber hinausgehend Klimaschutzgesetze, die auf eine Klimaneutralität bis 2035 zielen, sagte ein Sprecher. Die Ratsvorsitzende der EKD, Präses Annette Kurschus, erklärte: «Der Klimawandel bleibt die größte Herausforderung der Menschheit.»
«Das müssen wir uns auch und gerade in der Energiekrise immer wieder vor Augen führen», betonte Kurschus. «Zusammen mit Politik, Wirtschaft, den Religionsgemeinschaften und allen Menschen guten Willens müssen wir uns als evangelische Kirche dieser Herausforderung entschlossen und konsequent stellen.»
Im vergangenen November hatte die EKD-Synode beschlossen, eine Strategie für den Weg zur Klimaneutralität samt Überprüfungs- und Anpassungsmechanismen erarbeiten zu lassen.
Die Richtlinie sieht den Angaben zufolge vor, unverzüglich einen konkreten Zeitplan aufzustellen. Ziel ist demnach, in Gebäuden ausschließlich erneuerbaren Strom zu verwenden – wo es möglich sei, sollten Photovoltaikanlagen eingebaut werden. Wo neue Heizungen eingebaut werden, sollten sie klimaverträglich sein, etwa Wärmepumpen oder Solarthermie. Bei Dienstreisen sollten öffentliche und klimafreundliche Verkehrsmittel genutzt werden, etwa die Bahn und das Fahrrad. Auf Inlandsflüge solle verzichtet werden.