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Estland nach Einreisestopp für Russen – Lage normal

Am Samstagabend riss der Telefonkontakt ab, seitdem bangen Angehörige und Bergretter um das Leben eines 24-Jährigen. Der Niedersachse war am Hochkalter abgerutscht und kam bei eiskaltem Wind und Schneesturm nicht mehr weiter. Doch das Wetter verhindert bislang seine Rettung.

Der Einreisestopp der baltischen Staaten und Polens für Russen mit Schengen-Visum hat in Estland nach Behördenangaben bisher keine größeren Auswirkungen auf die Situation an der Grenze. Die Lage an den estnisch-russischen Grenzübergängen sei «ziemlich normal und ruhig», sagte der Leiter der Kontrollstelle in der  Grenzstadt Narva, Marek Liiva, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sei an den ersten eineinhalb Tagen der neuen Regelung etwa 20 russischen Staatsbürgern die Einreise verweigert worden – zumeist in Narva im Osten des baltischen Landes.

«Die Reaktionen auf die Einreiseverbote sind ruhig gewesen, und es hat keine Zwischenfälle an den Grenzstationen gegeben», sagte Liiva. Dies lag aus Sicht des Grenzschützers daran, dass sich die Informationen über die neuen Beschränkungen in russischen Medien recht gut verbreiteten und Visuminhaber sich ihrer bewusst seien. Auch in Lettland und Litauen vermeldeten die Grenzschutzbehörden bislang keine besonderen Vorkommnisse.

Als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine haben Estland, Lettland, Litauen und Polen die Einreise für Menschen aus Russland weiter beschränkt. Seit Montag dürfen russische Staatsbürger mit einem Schengen-Visum für touristische Aufenthalte, Geschäftsreisen, Sport- und Kulturveranstaltungen nicht mehr in die vier EU- und Nato-Länder einreisen – unabhängig davon, von welchem Mitgliedsland das Visum ausgestellt wurde. 

Bestimmte Ausnahmen gelten jedoch etwa für Russen mit Wohnsitz, Aufenthaltsrecht oder Verwandten sowie aus humanitären Gründen. Nach Angaben von Liiva passieren täglich etwa 1000 russische Staatsbürger mit Aufenthaltserlaubnis die Grenze nach Estland.

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