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Erfindung der goldenen Tour

Der Begriff „Goldene Straße“ beinhaltet mehrere Konzepte: Eine eindeutige Straßenführung sieht die von Kaiser Karl IV. durchgesetzte Trasse durch die von ihm erworbenen Gebiete „Neuböhmens“ vor – die in der Karte gold markierte Route führt über Hahnbach durch Weiden nach Bärnau zur Grenze. Die so genannte Verbotene Straße, rot gezeichnet, die auch zu Karls Zeiten benutzt wurde, bevorzugt die südliche Streckenführung von Hirschau über Wernberg nach Waidhaus/ Rozvadov – also in etwa entlang der heutigen Autobahn.

Der Verlauf der offiziellen Goldenen Straße und des Verbotenen Weges.
Der Bayerisch-Böhmische Knoten.

Neben diesen Hauptrouten existierte bereits Jahrhunderte vorher ein Wegenetz, das die Hauptstrecke mit etwas abgelegeneren Orten verband.

Wir betrachten in dieser Tour die „Goldene Straße“ nicht als Linie, sondern als Korridor mit über 260 Städten und Gemeinden, die direkt oder indirekt vom Fernhandel profitierten – einschließlich angrenzender, für den Kaiser so wichtiger Gebiete wie das Egerland oder das böhmische Bäderdreieck. Eine Straße verbindet Dörfer und Landschaften, sie verbindet auch Kulturen.

Bei unserer „Goldenen Tour“ gilt es, die Langsamkeit wiederzuentdecken – im Schneckentempo lassen sich Geheimnisse lüften, die den Rasern auf der Autobahn verborgen bleiben.

Harald Bäumlers Skulptur am Rastplatz Stockerholz an der A 6 ist bronzenes Symbol der Goldenen Straße: Haushoch ragt die metallene Schlaufe in den Himmel. Der Balanceakt der beiden zu Bronze geronnenen Tropfen auf den geschwungenen Sandsteinen erregt unsere Skepsis: Und doch ruht die amorphe Form ruhig wie ein lässiger Artist auf prekärem Untergrund – das Gleichgewicht garantiert die punktsymmetrische Spiegelung der beiden Hälften, die aus dem selben Material gegossen und ineinander verdreht sind, wie die Geschichte(n) der beiden Nachbarn, Bayern und Böhmen.

 

Mehr Infos über das fasziniende Kunstwerk der Goldenen Straße auf www.viacarolina.net

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