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„Dicht dran“ am Nachbarn

Passend zu Schröpfs Anwalts-Thriller „Dicht dran“ drängen sich im Café Napa die 60 Zuhörer eng zusammen. Der Roman schlägt einen geografischen Bogen von Würzburg über Basel bis Südamerika. „Das passt“, grinst Gitarrist und Sänger Pacurar, „die kubanische Connection hier macht Prager Nächte oft genug zum Carneval.“

Sigi Schröpf liest im Prager Café Napa aus seinem Anwaltsthriller “Dicht dran” – passend zum Gedränge im Raum.

Die Wirklichkeit übertrifft manchmal die wüstesten Verschwörungstheorien. Schröpf legt in flott komponierten Handlungssträngen ein internationales Korruptionsgeflecht in der Automobil- und Zuliefererbranche frei. Intime Insiderkenntnisse des Autors lassen den Plot nie konstruiert wirken.

“Some men would do it for diamonds”
Die Titelfigur, der Würzburger Anwalt Thomas Schöngeist, ist glaubwürdig, weil ihm weder Heroismus noch moralische Unfehlbarkeit angedichtet werden. Alle Spuren führen weg von Schöngeists Mandanten Norbert Klamm, dem verhafteten Technikbereichsleiter des mittelständischen Zulieferbetriebs Brake, hin zu den Chefetagen der Auto AG und schließlich nach Argentinien.

“DICHT DRAN”
Der 272 Seiten starke deutschsprachige Thriller erschien im November 2011 im Axel Dielmann Verlag und ist unter anderem bei amazon erhältlich.

Spontan flechtet Pacurar jeweils passend zu den Textpassagen spanische, südamerikanische oder auch brechtsche Songs ein. Wenn Schöngeist am Ende seiner Nerven zu sein scheint, bleibt nur noch der „Way to the next Whisky-Bar“. Und die korrupte Versuchung, roter Faden der Geschichte wird kongenial mit „Some men would do it for diamonds“ illustriert.

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