Paris (dpa) – Als er vor vier Jahren aus dem Élyséepalast auszog, hätte wohl kaum jemand an ein Comeback von Nicolas Sarkozy geglaubt. Der als Hoffnungsträger gestartete Sarkozy verspielte mit seinem als hyperaktiv belächelten Auftreten schnell viele Sympathiepunkte. Doch eins muss man dem Hobby-Radfahrer lassen: Hartnäckig ist er. Seit zwei Jahren hat Sarkozy Schritt für Schritt eine neue Präsidentschaftskandidatur vorbereitet.
Sarkozys Vater stammt aus Ungarn, seine Mutter hat griechische Wurzeln. Seine politische Karriere begann der Anwalt im reichen Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine. Als Innenminister setzte Sarkozy auf harte Kante – berüchtigt ist seine Ankündigung, «mit dem Kärcher», also einem Hochdruckreiniger, in den verschrienen Vorstädten aufzuräumen.
Als Präsident von 2007 bis 2012 zwang er Freund und Feind mit immer neuen Initiativen zu ständiger Bewegung, Beobachter spotteten über «Speedy Sarko». Es deutet sich an, dass der 61-Jährige auch jetzt wieder auf klare Kante setzt – gerade bei der nach den Terroranschlägen so zentralen Sicherheitspolitik.
Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel arbeitete Sarkozy nach anfänglichem Fremdeln eng zusammen. Ihre häufigen Abstimmungen ließen das Schlagwort «Merkozy» für die Achse Berlin-Paris aufkommen. Manche andere EU-Staaten grummelten über so viel Nähe zwischen den beiden Schwergewichten.
Für Schlagzeilen sorgte Sarkozy auch im Privatleben. Die Beziehung zum singenden Ex-Model Carla Bruni machte er mit einem Besuch in Disneyland publik. Sie haben eine gemeinsame Tochter namens Giulia, Sarkozy hat zudem drei Söhne aus früheren Ehen.