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Dehoga: Sieben Prozent Mehrwertsteuer muss beibehalten werden

Die Urlaubssaison im Sommer ist für viele Hotels und Restaurants Hauptumsatzzeit. Doch viele Menschen geben mit Blick auf die Preise weniger Geld dafür aus. Branchenvertreter haben eine Forderung.

Die Sommersaison verläuft für Brandenburger Hotels und Gaststätten nach Branchenangaben bislang eher verhalten. In beliebten Regionen wie dem Spreewald oder der Gegend um Rheinsberg seien Feriendomizile und Restaurants gut ausgelastet, dagegen sehe es in anderen ländlicheren Regionen eher schlechter aus, sagte der Präsident des Landesverbandes des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Olaf Schöpe (Dehoga) der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Die Menschen seien mit Blick auf die Preisentwicklung bei ihren Ausgaben eher vorsichtiger.

Der Dehoga-Präsident erneuerte die Forderung, den reduzierten Satz von sieben Prozent Mehrwertsteuer auf die Preise in der Gastronomie beizubehalten. Er warnte davor, dass viele Restaurants und Hotels dichtmachen müssten, wenn der Mehrwertsteuersatz wieder angehoben werde.

Während der Coronakrise 2020 hatte die Bundesregierung die Umsatzsteuer für Speisen von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Im Herbst vergangenen Jahres hatte der Bundesrat beschlossen, die 7 Prozent bis Ende 2023 beizubehalten.

Die Umsätze der Hotels und Gaststätten bewegten sich etwa 20 Prozent unter dem Niveau von 2019, sagte Ellen Russig, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Seenland Oder-Spree. «Die Branche steht gerade ziemlich unter Druck.»

Die Hotel-und Gaststättenbranche in Deutschland verlor nach eigenen Angaben innerhalb von zwei Corona-Jahren rund 36 000 Unternehmen. Das sei ein Anteil von etwa 16 Prozent, sagte Schöpe. Auch Brandenburg dürfe sich prozentual in diesem Bereich bewegen. Davor solle Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) nicht die Augen verschließen.

Woidke sieht den Tourismus nach der Corona-Krise wieder gut gestartet. Die Branche habe sich sehr zügig von den Corona-Einbrüchen erholt und trage erheblich zur Wertschöpfung bei, hatte Brandenburgs Regierungschef Mitte Juli gesagt.

«Sonntagsreden reichen nicht aus, man muss in der Realität ankommen und mit Betroffenen mehr ins Gespräch kommen», kritisierte Schöpe. Es gehe um viele Tausend Arbeitsplätze in Brandenburg.

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