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Das Tuchmacherstädtchen Tirschenreuth

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Er war überall und hatte zu allem was zu sagen: „Das Tuchmacherstädtchen Tirschenreuth liegt gar schön“, fiel dem Dichterfürste Johann Wolfgang von Goethe im Jahre 1786 bei einem Abstecher ein. Wo er Recht hat: Im Land der tausend Teiche ist die 9 274 Einwohner Stadt eine kulturhistorische Insel. Erstmals wurde die Pfarrei als „Turinsrute“ im Jahr 1134 urkundlich erwähnt, 1217/18 ging der Ort in den Besitz des Klosters Waldsassen über. Knapp 100 Jahre später verlieh Abt Ulricht II. die Marktrechte, 1364 folgten die Stadt rechte.

Kohlrabenschwarzer Tag
Tirschenreuths schwärzester Tag, in der Tat kohlraben- schwarz, war der 30. Juli 1814. So schnell wie sich an diesem Sommertag eine verheerende Feuersbrunst ausweitete, konnte trotz der feuchten Umgebung gar nicht genügend Wasser herbei gebracht werden. Das Inferno legte Tirschenreuth, den Ort inmitten von tausenden Teichen, in nur vier Stunden in Schutt und Asche. Allein der Pfarrhof und einige Häuschen in dessen unmittelbarer Umgebung blieben verschont.

Gesehen haben sollte man das Renaissance Rathaus (1582/83) am Oberen Marktplatz, die barockisierte Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit ihrem spätgotischem Flügelaltar sowie Resten der Stadtmauer. Das Oberpfälzer Fischereimuseum, Regensburger Straße 6, beleuchtet das Innenleben der Teich und Flusslandschaft. Nahezu 4000 Teiche prägen die „Tirschenreuther Teichpfanne“. Höhepunkt jeder Fischsaison sind die alljährlich stattfindenden „Erlebniswochen Fisch“, bei dem man ins Leben der Fische eintauchen kann, und sich den einen oder anderen vielleicht auch einverleibt.

Wissen im MQ

Über das Oberpfälzer Fischereimuseum gelangen Besucher in das 2008 eröffnete Museumsquartier. Insider mit Jahreskarte (Erwachsene 12 Euro, ermäßigt 6 Euro; Tel.: 09631/61 22) gehen es lässiger an. Sie schauen ab und zu auf eine Portion Wissen im „MQ“ vorbei. Zum Museumsquartier gehören auch das Touristeninformations- zentrum, das „Haus am Teich“, der rekonstruierte Klostergarten und das sanierte Alte Kloster, in dem die Stadtgeschichte präsentiert wird. Deren wichtigste Stationen sind in einem unterirdischen Gang zwischen den Museumsgebäuden ausgestellt (Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr, montags geschlossen).

Das Dialektlexikon
Bedeutendster Sohn der Stadt ist Johann Andreas Schmeller, der das genial angelegte Dialektlexikon „Bayerisches Wörterbuch“ verfasste. Zwar hat er nur die ersten zwei Lebensjahre in Tirschenreuth verbracht, aber für ein Denkmal am oberen Marktplatz sowie eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus, deren Straße mittlerweile nach dem Mundartforscher benannt ist, hat es allemal gereicht.

Kleine Landesgartenschau 2013

2013 wird die Stadt im Zeichen der kleinen Landesgartenschau erblühen: Die Zahl „13“ ist für die Stadt Tirschenreuth alles andere als eine Unglückszahl. An jedem Monat dreizehnten findet die Wallfahrt statt. Am 13. April dieses Jahres war auch der Vergabeausschuss für„Natur in der Stadt“ in Tirschenreuth und im Jahr 2013 findet diese „kleine Landesgartenschau“ nun in der Kreisstadt ihre Heimat.

Weitere Informationen im Internet: www.museumsquartier-tirschenreuth.de

 

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Mit bestem Dank – Europe Online

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