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Campingplätze gut gebucht – Naturerlebnis mit mehr Luxus gefragt

Brandenburg ist Campingland. In der Hochsaison sind freie Plätze knapp. Auch Übernachtungen in Tinyhouses und Lodges mit mehr Komfort sind auf Campingplätzen gefragt. Umdenken müssen Betreiber in einigen Bereichen, weil Personal fehlt.

Statt Hotel-Service lieber ein Wohnwagen am See? Ferienzeit ist Campingzeit in Brandenburg. Die Plätze sind nach Auskunft des Landesverbandes der Campingwirtschaft gut gefüllt. Auch in der Luxus-Sparte mit edlen Lodges und Ferienhäusern gibt es Angebote. Die Geschäftsleiterin des Verbandes, Katrin Waitek, berichtet von erst wenigen Campingplätzen in Brandenburg, die auch sogenanntes Glamping (glamouröses Campen) anbieten. Die Nachfrage nach festen Unterkünften zur Miete auf Campingplätzen sei aber da.

Für Jörg Klofski ist derzeit Hochsaison auf seinem Campingplatz am Schervenzsee (Oder-Spree-Kreis). «Wir sind optimistisch», sagte der Vizevorsitzende des Camping-Verbandes zum diesjährigen Camping-Geschäft. Für den Juni seien seine Buchungszahlen besser als im selben Monat des Vorjahres. «Wir sind komplett ausgebucht», ist von Campingplätzen im Lausitzer Seeland zu hören. Kapazitäten gebe es wieder ab Mitte August.

Der Camping-Boom in Deutschland ist ungebrochen, die Übernachtungszahlen steigen. Viele Menschen hatten sich laut Branche in der Corona-Zeit Wohnmobile oder Wohnwagen neu angeschafft. Auch wenn manche ihr Reisemobil danach wieder verkauften, seien doch etliche neue Gäste dabeigeblieben, meinte Klofski. «Mit rund 1,47 Millionen Übernachtungen haben wir das super Ergebnis vom Jahr 2019 übertroffen», hatte er im April berichtet.

Der Preis etwa für einen Caravan-Stellplatz für zwei Erwachsene auf seinem Campingplatz, der nach einem Bewertungssystem in Deutschland vier Sterne erreicht, liegt bei 42 Euro pro Nacht. Es gibt aber auch günstigere Camping-Preise – um die 25 Euro. Insgesamt erhöhten Campingplatz-Betreiber ihre Preise um rund 30 Prozent, wie Katrin Waitek vom Verband sagte.

Laut Statistischem Bundesamt lag die Zahl der Campingplätze in Brandenburg nach Angaben vom April bei insgesamt 186, wovon 60 ganzjährig geöffnet sind. 54 Plätze sind im Verband organisiert.

Der noch recht neue Campingplatz Sonnenkap in Prenzlau in der Uckermark bietet neben den klassischen Zelt- und Wohnwagen-Arealen auch Glampingzelte und Tinyhouses, also kleine Ferienhäuser. Diese Miet-Unterkünfte seien besonders gefragt, sagte Geschäftsführerin Corinna Linde. Vom Campingplatz Wusterhausen heißt es, «Glamping» sei schon ein wenig im Trend. Zeltlodges, mit Küche und teils eigenem Bad, oder etwa Campingfässer sollen mehr Komfort bieten. Auch fünf Campingplätze im Lausitzer Seenland werben fürs «Glamping» als «Luxuscamping für Verwöhnte und Naturerlebnis ohne Rückenschmerzen».

Die Nachfrage nach fest vermietbaren Unterkünften auf Campingplätzen sei auf alle Fälle da, meinte Verbands-Geschäftsleiterin Waitek. «Da kriegt man nichts Freies mehr in dieser Saison». Allerdings seien diese Ferienquartiere auch personalintensiver. Aber gerade der Arbeitskräftemangel macht der Camping-Branche zu schaffen.

Deshalb werde es immer mehr technische Lösungen auf Camping-Plätzen geben, sagte Waitek. So sei etwa die Rezeption nicht mehr überall besetzt, um die Gäste in Empfang zu nehmen. Stattdessen gibt es laut Verband an Zufahrtsschranken digitalisierte Systeme, die die Kennzeichen der Fahrzeuge erfassen. Per GPS gelangten Feriengäste dann zu ihrem Stellplatz, sagte Waitek. Auch einige kleine Läden, sogenannte Mikromärkte, die etwa Zahnpasta, Toilettenpapier oder auch Grillfleisch direkt auf dem Campingplatz anbieten, kämen ohne Verkäufer und Bargeld aus.

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