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Abtreibungsgesetze in Spanien

In Spanien hat das Parlament den Weg für die geplante Verschärfung der Abtreibungsgesetze frei gemacht. Vier Änderungsanträge der Opposition wurden am Donnerstag in Madrid zurückgewiesen.

Madrid (dpa) – Nach dem Entwurf der konservativen Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy sollen Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren für einen Schwangerschaftsabbruch künftig die Erlaubnis der Eltern oder der Erziehungsberechtigten benötigen. Bisher ist eine solche Erlaubnis nicht nötig.

Die stärkste Oppositionskraft, die Sozialistische Arbeiterpartei (PSOE), wies die Reform als «Angriff auf die Rechte der Frauen» zurück. Rajoys Volkspartei PP wolle mit der Verschärfung bei den Parlamentswahlen von Ende des Jahres Stimmen gewinnen, hieß es.

Ähnlich wie in den meisten Ländern Europas sind Abtreibungen in Spanien bis zur 14. Schwangerschaftswoche zugelassen. Die Regierung hatte ursprünglich diese erst 2010 von den Sozialisten eingeführte Fristenregelung ganz abschaffen und Abtreibungen grundsätzlich für illegal erklären wollen.

Im vergangenen Jahr zog sie ihr Vorhaben jedoch zurück und entschied sich für eine «Mini-Reform», nachdem es auch in Teilen der PP auf Ablehnung gestoßen war. Mit 120 000 Abtreibungen pro Jahr liegt Spanien nach amtlichen Angaben über dem europäischen Durchschnitt.

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