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80 000 Jungaale beim traditionelles Aalutsetten in die Schlei gesetzt

Das Deutschlandticket wird sechs Monate alt - und hat den ÖPNV aus Sicht der Befürworter revolutioniert. Noch nie war es so einfach, in Bus und Bahn von Ort zu Ort zu fahren. Doch nicht alle sind zufrieden - und der Streit übers Geld gefährdet das Angebot.

Rund 80 000 Jungaale sind am Freitag beim traditionellen Aalutsetten in die Schlei ausgesetzt worden. Bereits im Frühjahr wurden 750 000 Glasaale in 9 verschiedene Gewässer in ganz Schleswig-Holstein ausgesetzt, 610 000 davon in die Schlei, wie die Organisatoren mitteilten. Glasaale haben ein Gewicht von nur rund 0,33 Gramm. Die Aale, die am Freitag ausgewildert wurden, wiegen immerhin schon fünf Gramm. Um das aktuelle Mindestmaß von 45 Zentimeter zu erreichen, braucht ein nun ausgesetzter Winzling mindestens drei bis vier Jahre.

Ehrengast Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagte: «Das Aalutsetten hilft dem Artenschutz und trägt dazu bei, dass sich der Bestand erholen kann. Das ist gerade für uns in Schleswig-Holstein ganz wichtig, und das unterstütze ich natürlich gerne.»

Den Gesamtwert der in die Schlei entlassenen Fische beziffern die Schleifischer auf 90 000 Euro ohne Mehrwertsteuer. Finanziert werden die Besatzaktionen in Schleswig-Holstein zu 60 Prozent aus der Fischereiabgabe und dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds. Die fehlenden 40 Prozent müssen durch private Spenden aufgebracht werden. «Wenn man sich hier im Land dazu durchringen könnte, den Fördersatz wie in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf bis zu 80 Prozent zu erhöhen, könnten wir mit denselben Eigenmitteln doppelt so viele Aale aussetzen», sagte Schleifischer und Mitorganisator Olaf Jensen.

Früher war der Aal neben dem Hering der Brotfisch der Schleifischer. In den vergangenen Jahrzehnten hatte sein Bestand allerdings rapide abgenommen. Die EU erließ daher nach Angaben der Schleifischer 2007 eine Verordnung zur Wiederauffüllung der Bestände. 2010 starteten Fischer und Angler mit dem Besatz in der Schlei. Inzwischen sei ein stetig größer werdender Silberstreifen am Horizont erkennbar, teilten die Schleifischer mit: Immer häufiger tauchten in den Reusen und an den Angelhaken Aale aus den Besatzaktionen auf. Umweltorganisationen wie der Nabu zweifeln an der Nachhaltigkeit der Aktionen.

Alle Aale Europas und Amerikas stammen nach Angaben des Naturschutzbundes aus der mehr als 6000 Meter tiefen Sargassosee vor der Küste Floridas. Von dort kommen die Aallarven, die zwei Jahre lang bis an Europas Küste wandern und dort in die Flüsse aufsteigen. Nach Jahren oder Jahrzehnten entscheidet er sich demnach, zurück in die Sargassosee zu wandern, um Eier zu legen.

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