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25. Mal raven am Bleiloch-Stausee – «SonneMondSterne» in Startlöchern

Das «SonneMondSterne» feiert in diesem Jahr ein Jubiläum. So manche Veränderung in der Szene haben die Veranstalter bei den 25 Auflagen erlebt - damit sie aber keine Bilder wie derzeit beim Heavy Metal-Festival «Wacken» erleben müssen, wird einiges getan.

Zehntausende Feierfreudige und DJ-Größen aus der ganzen Welt: Für das «SonneMondSterne» (SMS) haben die Aufbauarbeiten am Ufer des Bleiloch-Stausees bereits begonnen. Das auf elektronische Tanzmusik spezialisierte Festival bei Saalburg-Ebersdorf geht dieses Jahr vom 11. bis 13. August in seine 25. Auflage. «Wir werden auch nicht müde zu erzählen, wie stolz wir sind, dass wir jetzt schon mehr als ein Vierteljahrhundert geschafft haben», sagte Festival-Sprecher Philipp Helmers. Eigentlich hätte es die Jubiläumsausgabe schon früher geben sollen. Die Corona-Pandemie hatte dem aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, so Helmers.

Das erste SMS gab es 1997, Techno war damals für viele nicht nur Musik, sondern auch eine Kultur. «Man sah die Bilder der Loveparade damals in Berlin», so Helmers. So war bei dem aus Jena stammenden Veranstalter die Idee gekommen, so etwas auch nach Thüringen zu holen. Bei der ersten Ausgabe kamen zwei-, dreitausend Gäste. «Aber es wuchs dann stetig», sagte Helmers.

Im vergangenen Jahr waren 40 000 Tickets fürs Festival verkauft worden. Zu den genauen Verkaufszahlen in diesem Jahr wollte sich Helmers nicht äußern. Das Festival sei aber erneut ausverkauft und die Ticketzahl bewege sich in einer Größenordnung wie 2022.

Eine weitere Veränderung, die Helmers, in den 15 Jahren, seitdem er dabei ist, beobachtet hat: Immer mehr Frauen stehen an den DJ-Pulten. «Es ist viel, viel mehr geworden und ich würde sogar sagen, dass derzeit die Speerspitzen des Techno Frauen sind. Amelie Lenz und Charlotte de Witte sind schon richtige Berühmtheiten und viele andere Frauen folgen. Wir sind froh, sie beim SMS zu haben.» Die Headliner-Reihe ist unter anderem mit dem Rapper Macklemore, Major Lazer, DJ Paul Kalkbrenner und der Hip Hop-Formation K.I.Z dennoch männlich geprägt.

Der Aufbau für das Festival läuft seit Sonntag. «Zustände wie in Schleswig-Holstein bei “Wacken” erwarten wir nicht, es hat nicht so viel geregnet wie dort und die Aussichten sind auch besser», sagte Helmers. Um einem möglichen Schlamm-Chaos wie bei dem Heavy Metal-Festival im Norden dennoch vorzubeugen, würden in diesem Jahr aber mehr Aluplatten verlegt. «Gerade auf den Campingplätzen können die Autos dort dann besser rauf und wieder runter fahren.» Die Gäste würden kurz vor Beginn ohnehin entsprechend der Wetterlage Tipps und Empfehlungen erhalten, was sie an Versorgung und Kleidung mitbringen sollten. Die Campingplätze öffnen bereits am Mittwoch.

Auch die Polizei bereitet sich von langer Hand auf das Festival vor. Verkehrskonzepte für die An- und Abreise werden etwa geplant, sagte Christopher Hertel, Sprecher der zuständigen Polizeiinspektion Saalfeld. Wichtig sei, dass es Platz für Rettungsmöglichkeiten gebe. «Aber wir gehen von einem ruhigen Einsatz aus und hoffen, keine Bilder wie bei “Wacken” zu sehen.»

Drogenkonsum schwinge bei solchen Festivals als grundlegendes Problem mit und werde nach Möglichkeiten kontrolliert. Dazu zähle vor allem auch die Abfahrt: «Da gehört dazu, dass die Leute nicht mit Restalkohol nach Hause fahren», so Hertel. Grundsätzlich habe er die Besucher des SMS aber bislang als entspannt erlebt. Ein großes Problem sei jedoch – wie bei vielen anderen Großveranstaltungen – ein schwieriger Handyempfang wegen des dann überlasteten Netzes.

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