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100-Tage-Bilanz: Landesgartenschau Höxter bricht Dauerkartenrekord

Zur Halbzeit-Bilanz scheint zwar in Höxter nicht die Sonne, bei den Machern der Landesgartenschau aber herrscht große Zufriedenheit. Bei den Dauerkarten gibt es einen Rekord und das Ziel bei den abgesetzten Eintrittskarten ist fast schon erreicht.

Die Landesgartenschau Höxter an der Landesgrenze zu Niedersachsen und Hessen hat bereits kurz nach der Halbzeit ihr Besucherziel fast erreicht. Nach 100 Tagen zählten die Macher knapp 350 000 Gäste, wie die Landesgartenschau am Donnerstag in Höxter bekanntgab. Vor dem Start im April hatten Geschäftsführung und Bürgermeister Daniel Hartmann das Ziel von 400 000 Besuchern ausgegeben. Die Schau im Weserbogen und in Nachbarschaft zum Weltkulturerbe Corvey lockt noch bis Mitte Oktober Gartenfans nach Ostwestfalen.

Beim Verkauf der Dauerkarten vermeldet Höxter einen Rekord. «Wir haben mit mehr als 36 000 eine neue Bestmarke aufgestellt», sagt Geschäftsführer Jan Sommer. Damit sei der bisherige Spitzenreiter Rheda-Wiedenbrück aus dem Jahr 1988 übertroffen. In diesem Punkt sei Höxter bereits jetzt die erfolgreichste nordrhein-westfälische Gartenschau überhaupt.

Bei der Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort am Niederrhein war die Zuschauerresonanz wegen der Corona-Pandemie unter den Erwartungen geblieben. Das Land NRW hatte dem Ausrichter eine Sonderzuwendung von einer Million Euro überwiesen, weil die Stadt trotz der Corona-Pandemie an der Schau festgehalten hatte. Ursprünglich hatte die ehemalige Bergbaustadt mit 560 000 Besuchern gerechnet. Nach einer verspäteten Eröffnung waren noch mehr als 430 000 Besucher gekommen.

«Was die Landesgartenschau der Region an Bekanntheitszuwachs bringt, lässt sich aber nicht nur an der Besucherzahl messen», betont Gartenschau-Chefin Claudia Koch in ihrer 100-Tage-Bilanz. «Wir hatten bereits Besucher aus Sylt im hohen Norden der Republik oder aus Traunreut in Oberbayern.» Aus allen Bundesländern kommen Gäste nach Höxter ins Weserbergland, auch aus den Niederlanden und Belgien reisen Besucher an.

Höxter präsentiert seit April die Landesgartenschau als einen Dreiklang aus der Klosteranlage, dem verbindenden Weserbogen und der historischen Altstadt mit ihrer imposanten Wallanlage. Neben der Arbeit der Gärtner und Landschaftsbauer spielt das Thema Kultur und Archäologie eine große Rolle. Mit digitaler Technik können sich die Besucher Gebäude des vor 750 Jahren zerstörten Ortes Corvey anschauen.

Zu einer 100-Tage-Bilanz gehören weitere Zahlen. So haben 62 Prozent der Besucher selbst einen Garten oder Balkon. Außergewöhnlich viele Gäste reisen nach Angaben der Gartenschau mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, die Eintrittskarten sind gleichzeitig Fahrscheine im Nahverkehr. Und so kommen elf Prozent mit Bus oder Bahn. Das seien doppelt so viele wie sonst bei einer Landesgartenschau üblich, teilt die Geschäftsführung mit.

In den ersten 100 Tagen gab es bereits 574 gebuchte Führungen über das Gelände. Dabei haben sich rund 11 700 Besucher den Park von 125 ausgebildeten Ehrenamtlichen zeigen lassen.

Eine Landesgartenschau ist mit seinen Fördergeldern des Landes immer auch ein Programm zur Stadtentwicklung. Höxters Bürgermeister spricht von einer Erfolgsgeschichte. Die Innenstadt sei belebt wie nie, die Restaurants voll, Beherbergungsbetriebe ausgebucht, sagt Bürgermeister Hartmann (parteilos).

Für die zweite Hälfte der Schau kündigen die Macher für den Spätsommer und Frühherbst den Blick auf Astern, Herbstanemonen, Montbretien, Stockrosen, Silberkerzen und Dahlien an. Beim Sommer Open Air am 19. August spielt bei freiem Eintritt Alphaville («Big in Japan»). Das Finale bildet das zehntägige Licht- und Laser-Spektakel «LightArt 2023 – Höxter leuchtet».

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