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Verband: Klimawandel stellt Anforderungen an Thüringer Kurorte

Kurparks im Hitze- und Trockenstress, Thermalbäder als Energiefresser - die Klimakrise macht auch um Orte, die sich der Gesundheit verschrieben haben, keinen Bogen.

Der Klimawandel stellt die Thüringer Kurorte vor Herausforderungen. Das betreffe etwa die Kurparks mit teils über 100 Jahre alten Bäumen, denen Hitze und Trockenheit seit Jahren zusetzten, sagte Melanie Kornhaas, Geschäftsführerin des Thüringer Heilbäderverbands, der Deutschen Presse-Agentur. Für Orte mit Thermalbädern wiederum sei deren hoher Verbrauch an Energie und Wasser ein Problem, zumal sie häufig fossile Energieträger wie Erdgas nutzten. In Thüringen haben laut Verband 18 Orte den Kurort-Status, darunter sind Sole-, Schwefel- und Moorheilbäder, Luft- und Kneippkurorte.

Die Anforderungen an Kurorte als Folge der Klimakrise sind eines der Themen des 33. Thüringer Bädertags am Montag in Bad Salzungen (Wartburgkreis). Dort soll ein Nachhaltigkeitskonzept für die Thüringer Kurorte vorgestellt werden.

Kurparks gehören Kornhaas zufolge zu den zwingenden Voraussetzungen, um Kurort werden zu können. In diesen Parks gibt es in der Regel die Möglichkeit, das natürliche Heilmittel des jeweiligen Ortes zu nutzen – etwa Trinkhallen, Gradierwerke zur Solezerstäubung oder Kneipp-Tretbecken. Auch Konzertmuscheln – Bühnen mit muschelförmiger Überdachung – sind typisch für diese Parks.

Vor allem Parkbäume wie Eschen oder Linden kämen mit Hitze und Trockenheit schwer zurecht, sagte Kornhaas, die Kurdirektorin im Soleheilbad Bad Sulza (Kreis Weimarer Land) ist. «Wir müssen nach besser geeigneten Bäumen schauen.» Dabei gelte es, auch Anforderungen des Denkmalschutzes zu berücksichtigen.

Bei Klimafreundlichkeit im Kur- und Gesundheitstourismus geht es dem Verband zufolge nicht zuletzt auch um die Anreise von Kurgästen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, etwa mit dem Zug. «Das ist nachhaltiger, als wenn jeder mit dem Pkw kommt», so Kornhaas. Dem stehe jedoch teilweise die mangelhafte Verkehrsinfrastruktur entgegen. «Es gibt Kurorte, die haben seit Jahren schon keinen Bahnhof mehr.»

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