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Umweltverbände fordern nach Fischsterben Stopp des Oder-Ausbaus

Mehrere Naturschutz- und Umweltverbände dringen angesichts des Fischsterbens in der Oder auf einen umfassenden Rettungsplan für den deutsch-polnischen Grenzfluss. «Der dramatische Verlust an Fischen, Muscheln und anderen Weichtieren, sowohl in absoluter Zahl als auch bei der Artenvielfalt, sowie die unvorhersehbaren Konsequenzen für das Ökosystem der Oder erfordern rasches, umfassendes politisches Handeln», verlangte der Deutsche Naturschutzring am Freitag. Die Katastrophe müsse als Chance für eine Wiederbelebung genutzt werden, an der sich Tschechien, Polen und Deutschland beteiligen müssten.

Zu den Verbänden zählen auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), die Deutsche Umwelthilfe, der Naturschutzbund (Nabu), der WWF Deutschland, die Stiftung Euronatur und die Heinz Sielmann Stiftung. Sie halten einen sofortigen Stopp des von Polen geplanten Ausbaus der Oder für notwendig. Die Oder müsse geschützt und umweltfreundlich genutzt werden, dafür seien langfristige Geldmittel nötig. Außerdem müsse die Überwachung des Gewässers verbessert werden. Beim Deutsch-Polnischen Umweltrat müssten Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und ihre polnische Amtskollegin Anna Moskwa am Montag ein Aktionsprogramm Oder auf den Weg bringen.

Bei dem deutsch-polnischen Treffen in Bad Saarow in Brandenburg soll das Fischsterben ein Thema sein: Lemke hatte angekündigt, dass neben der weiteren Aufklärung darüber gesprochen werden soll, wie die Oder regeneriert werden und ein besserer ökologischer Zustand erreicht werden könne. Lemke hatte bereits ein Ende des Oder-Ausbaus gefordert.

In dem Grenzfluss waren massenhaft tote Fische entdeckt worden. Die genaue Ursache für das Fischsterben ist bisher unklar. Wissenschaftler sehen in einem hohen Salzgehalt im Fluss einen wesentlichen Grund für die Umweltkatastrophe, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart. Umweltschützer hatten vor einem weiteren Fischsterben gewarnt.

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