Neuss/Bispingen (dpa/tmn) – Ein paar Schwünge ziehen, ohne dafür in die Berge zu fahren: In den sechs Skihallen in Deutschland ist auch dann Winter, wenn vor der Tür kein Schnee liegt.
Für den Betrieb der gekühlten Kunstschnee-Komplexe ist aber eine Menge Energie notwendig – und die kostet gerade besonders viel Geld. Eine Skihalle bleibt deshalb diesen Winter geschlossen. Die anderen aber haben regulär geöffnet. Ein Überblick:
Alpenpark Neuss: In der Skihalle Neuss fährt ganzjährig ein Sessellift zum Startpunkt in 110 Meter Höhe. Die Piste ist 300 Meter lang. Wie eine Sprecherin sagt, ist und bleibt die Halle geöffnet. Auch die Preise im Alpenpark blieben stabil. Ein Ticket für vier Stunden kostet für Erwachsene ab 47 Euro.
Neben dem Komplex, der wenige Kilometer vom Rhein entfernt an der A 46 liegt, entsteht gerade eine Photovoltaikanlage mit rund 14 000 Modulen, so die Sprecherin weiter. Der Plan: Ab Frühjahr 2023 mit der Anlage mehr Solarstrom produzieren, als die Skihalle verbraucht. Das Ziel sei Klimaneutralität.
Alpincenter Bottrop: Von der Skihalle in Neuss bis zum Alpincenter in Bottrop sind es auf schnellstem Weg rund 75 Kilometer Autofahrt. Dann ist man mitten im Ruhrgebiet und bei der nach eigenen Angaben längsten Skihalle der Welt. Immerhin 640 Meter Piste kann man hier abfahren.
Die Skihalle hat geöffnet, heißt es auf der Website. Die Saison läuft hier von Anfang Oktober bis Ende März. Preis für vier Stunden: für Erwachsene ab 29 Euro.
Snow Dome
Bispingen
: Unabhängig von der Energiekrise kann die Skihalle, die südlich von Hamburg direkt an der A 7 liegt, ihren Betrieb aufrechterhalten. Bis 2025 habe man bereits Strom zu einem fixen Preis eingekauft, sagte eine Sprecherin jüngst. Auch hier plant man aber mit alternativen Energiequellen. Mit Hilfe von Solar- und Windenergie will man bis 2025/2026 komplett autark sein.
In der ganzjährig geöffneten Skihalle gibt es einen Sessellift, einen Schlepplift und ein Förderband am Anfängerhügel. Die Piste ist wie in Neuss rund 300 Meter lang und 100 Meter breit. Außerdem gibt es einen Funpark mit Kickern, Rails und Boxen. Ein Ticket für vier Stunden kostet in der Winterzeit (Anfang Oktober bis Ende April) für Erwachsene 29 Euro.
Alpincenter Wittenburg: Auch östlich von Hamburg, rund eine Stunde Autofahrt vom Zentrum der Hansestadt entfernt, gibt es eine Skihalle. Das Alpincenter Wittenburg liegt direkt an der A 24. Hier hat die Wintersportsaison gerade begonnen.
Das Alpincenter hat nach Angaben eines Sprechers frühzeitig auf alternative Energiequellen gesetzt. Dank Solarpaneelen auf dem Hallendach und auf umliegenden Freiflächen könne rechnerisch der für die Kühlanlagen benötigte Strom selbst erzeugt werden.
In der Mitte der Halle fährt ein Sessellift, links und rechts davon verlaufen Pisten. Es gibt eine Abfahrt mit bis zu 31 Prozent Gefälle, die laut Website einer roten Piste entspricht. Für Einsteiger sei die blaue Piste mit einem Gefälle um die 17 Prozent gedacht. Zudem gibt es einen Übungshang mit circa 10 Prozent Gefälle. Erwachsene bezahlen 32,50 Euro für ein Vier-Stunden-Ticket.
Snowtropolis
Senftenberg: Die Skihalle im Süden Brandenburgs bleibt wegen der gestiegenen Energiepreise in dieser Saison geschlossen. Zum Start der Herbstferien 2023 soll die Skihalle, die es seit 2003 in der Lausitz gibt, dann wieder öffnen.
Skisport-Halle Oberhof: Im Thüringer Wald steht eine Halle für Ski-Langlauf mit drei unterschiedlichen Strecken, in Summe sind es 1,75 Kilometer. Fürs Biathlon-Training gibt es einen Hallentrakt mit Schießständen. In dem Komplex trainieren Leistungssportler, doch auch Freizeitsportler können hier aktiv sein.
Ein Zwei-Stunden-Ticket für Erwachsene kostet beispielsweise 22 Euro. Während der noch bis Ende Oktober laufenden Herbstferien ist normaler Betrieb, danach soll es – wie schon vor den Ferien – eingeschränkte Öffnungszeiten geben, um Energie zu sparen, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilt.