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Siemens gewinnt in der Türkei

Vor dem Hintergrund der deutsch-türkischen Spannungen hat ein von Siemens angeführtes Konsortium einen Großauftrag für ein Windenergieprojekt in der Türkei gewonnen. Das Siemens-Türkerler-Kalyon-Energiekonsortium habe mit einem Preis von 3,48 Dollar-Cent pro Kilowattstunde das niedrigste Angebot für das 1000-Megawatt-Projekt abgegeben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Es habe sich damit in der Ausschreibung gegen sieben Mitbewerber durchgesetzt.

Istanbul (dpa) – Erwartet würden Investitionen von mehr als einer Milliarde Dollar, berichtete Anadolu. Teil des Projekts ist der Bau einer Windturbinen-Fabrik. Energieminister Berat Albayrak äußerte in Ankara die Hoffnung, dass der Großauftrag «positiv zu den türkisch-deutschen Beziehungen beitragen wird». Die Beziehungen sind derzeit angespannt. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hatte im vergangenen Monat von Investitionen in der Türkei abgeraten.

Der Siemens-Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser spricht am 01.02.2017 während der Pressekonferenz im Rahmen der Siemens-Hauptversammlung in der Olympiahalle in München (Bayern). Kaeser soll weitere zweieinhalb Jahre an der Spitze des Elektrokonzerns bleiben.

Zuvor hatte die Türkei nach Darstellung der Bundesregierung eine Liste mit knapp 700 Unternehmen an Deutschland übermittelt, die wegen Geschäftsbeziehungen zu verdächtigen türkischen Firmen aufgefallen seien und gegen die wegen Terrorfinanzierung ermittelt werde. Die Regierung in Ankara zog die Liste zurück und sprach anschließend von einem «Kommunikationsproblem».

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