Düsseldorf (dpa/tmn) – Hinter den Schrank oder in den Abstellraum geguckt und auf einmal Schimmel entdeckt? Dann ist der Schreck oft groß, und die sind Fragen zahlreich: Woher kommt er? Wie konnte das passieren? Und vor allem: Wie wird man den Schimmel wieder los?
Um die Antworten ranken sich auch so manche Irrtümer. Die Verbraucherzentrale NRW räumt mit einigen gängigen auf:
1. Irrtum: Schimmel entsteht nur durch falsches Lüften
Das stimmt laut den Verbraucherschützern nicht. Schimmel in Wohngebäuden entstehe demnach da, wo Pilzsporen einen geeigneten Nährboden und ausreichend Feuchtigkeit finden. Die Feuchtigkeit könne aber verschiedene Ursachen haben: Bauschäden etwa, Sturmschäden, Hochwasser, undichte Wasserleitungen, Feuchte im Neubau oder Wärmebrücken.
Aber auch zu niedrige Temperaturen können ein Grund sein oder zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft. Für Schimmelschäden durch letzteres sei aber meist eine Kombination aus schlecht gedämmten Gebäuden, Wärmebrücken und nicht ausreichendem Heizen und Lüften verantwortlich, so die Verbraucherschützer. Das mache die Suche nach der Ursache schwierig. Und nicht immer ließe sich durch ein «normales» Heiz- und Lüftungsverhalten Schimmel in alten und schlecht gedämmten Gebäuden vermeiden.
Ihr Rat: Bei der Ursachenforschung zunächst möglichen Bau- oder Wasserschäden nachgehen. Sind sie repariert, können die Materialien, die von Schimmel befallen sind, entfernt und die betroffenen Bauteile anschließend getrocknet werden.
2. Irrtum: Wärmedämmung führt zu Schimmel
Genau das Gegenteil sei der Fall, so die Verbraucherschützer.
Der Grund: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Bei alten Gebäuden besteht deshalb oft Schimmelgefahr an Wandecken oder an Fenstern, wenn diese Stellen sehr kalt sind. Denn kühlt die Luft dort ab, kann die überschüssige Feuchtigkeit nicht mehr durch die Luft gebunden werden. Schlägt sie sich auf kalten Wänden oder Fenstern nieder, kann dort Schimmel entstehen. Wenn die Wand jedoch gedämmt und Fenster gut abgedichtet sind, sei die Temperatur an deren Oberfläche nicht viel niedriger als in der Raumluft, so die Verbraucherschützer. Damit sinkt auch die Schimmelgefahr.
Gut zu wissen: Temperatur und Feuchtigkeit kann man mit einem Thermo-Hygrometer kontrollieren. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte vor Oberflächen nicht zu lange über 50 Prozent liegen.
3. Irrtum: Gegen Schimmel hilft Essig
Essig ist zwar ein praktischer Reinigungshelfer. Doch fürs Abwischen von Schimmel auf Wänden eignet er sich nicht, informiert die Verbraucherzentrale NRW.
Grund: Auf mineralischen Putzoberflächen werde die Säure des Essigs meist neutralisiert. Und letztlich bekämen Schimmelpilze damit nur noch mehr Wasser und ein zusätzliches Nährsubstrat zum Wachsen.
Will man einen kleinen, oberflächlichen Schimmelbefall selbst beseitigen, könne man stattdessen zum normalen Haushaltsreiniger greifen, heißt es von den Verbraucherschützern. Bei porösen Oberflächen wie Putz können Sie auch eine 70- bis 80-prozentige Alkohollösung wie verdünnten Brennspiritus nutzen, der schnell trocknet. Vorsicht: Lüften Sie dabei gut und halten Sie Zündquellen fern.
Die Verbraucherschützer empfehlen außerdem den Schimmel nur mit Handschuhen und Mundschutz zu entfernen. Ist der Schimmelschaden größer oder schon älter und tiefer in den Putz eingedrungen, müssen Fachleute ran. Sonst können nicht entfernte Pilzbestandteile später wieder weiterwachsen oder die Raumluft belasten.