2008 wurde das Unternehmen vom französischen Getränkekonzern Pernod Ricard für über fünf Milliarden Euro unter dem Namen V & S Group aufgekauft. Des einen Freud, des anderen Leid: Nachdem der Schnaps-Alkoholismus – Bier und Wein waren bei den unteren Gesellschaftsschichten kaum verbreitet – im 19. Jahrhundert zu dramatischen Problemen in den schwedischen Arbeiterfamilien geführt hatte, bekam die puritanische Abstinenzlerbewegung immer stärkeren Zulauf – Wissenschaftler, Ärzte und Politiker traten bei.
1918 gehörten 64 Prozent aller Abgeordneten in der zweiten, volksgewählten Parlamentskammer einer Abstinenzorganisation an – noch heute haben die diversen Organisationen mehr als 250.000 Mitglieder.
Vor diesem Hintergrund legte der Stockholmer Arzt Ivan Bratt 1913 ein Konzept vor, das zur Verstaatlichung der Alkoholproduktion und des Alkoholvertriebes sowie der Rationierung des Alkoholkonsums führte. In den 1920er Jahren wurden der Import und Export (Vin & Spritcentralen) und Vertrieb (Systembolaget) von alkoholischen Getränken staatlich monopolisiert, später auch die Produktion. Trotz mancher Lockerung können Spirituosen noch heute ausschließlich im Systembolaget erworben werden – allerdings erwirkte die EU Einfuhrerleichterungen für nicht-schwedische Produzenten, so dass der Alkoholikapreis inzwischen rückläufig ist.