Dores (dpa) – Das Rätsel um das Seeungeheuer vom Loch Ness wird nach fester Einschätzung des Weltrekordhalters im Nessie-Suchen irgendwann aufgeklärt. «Irgendwas wird entdeckt werden, dass diese kurzen Sichtungen erklärt und warum das Sonar oft anschlägt», sagte Steve Feltham der Deutschen Presse-Agentur. «Das wird die Rechtfertigung sein für all die Jahre, die ich dabei versagt habe, es zu sehen. Es wird die Rechtfertigung sein für all die Augenzeugen, die berichtet haben, dass sie etwas Unerklärliches gesichtet haben», betonte der 60-Jährige.
Feltham machte vor 32 Jahren sein Hobby zum Beruf und zog aus Südengland nach Dores direkt an den Strand des sagenumwobenen Sees in den schottischen Highlands. Für seine Ausdauer ist er vom Guinness Buch der Rekorde ausgezeichnet worden. Vor 90 Jahren, am 2. Mai 1933, berichtete erstmals eine Zeitung über ein «Monster» im Loch Ness. Seitdem haben zahlreiche Augenzeugen Sichtungen gemeldet. Einige Experten verweisen zudem darauf, dass Sonaraufzeichnungen wiederholt unerklärliche Ergebnisse ergeben hätten. Die schlechte Sicht im tiefen, torfhaltigen See erschwert zudem die Suche.
«Viele Menschen weltweit glauben, dass es nur ein Märchen ist, eine Legende», sagte Feltham. «Endlich den Beweis zu bekommen, dass da doch etwas ist, darum geht es.» Es sei klar, wenn auch bedauerlich, dass es sich bei Nessie nicht um einen Plesiosaurier handele. «Es gibt viele mögliche Erklärungen», betonte Feltham. Dass Nessie ein großer Aal ist, schließt er aber aus. Solche Tiere gebe es in vielen schottischen Lochs. «Es könnte ein Wels sein, glaube ich», sagte er. Kleine Bestände des zweitgrößten Süßwasserfisches der Welt seien womöglich im Viktorianischen Zeitalter während der Herrschaft von Queen Victoria (1837-1901) ausgesetzt worden.
Eine baldige Lösung erwartet Feltham aber nicht. Es gebe ein paar Boote, die Sonaraufzeichnungen machten, und einige Touristen, die aber nicht geschult seien, eine Robbe oder einen Otter zu unterscheiden. «Die Welt fragt sich, warum das Rätsel nicht längst gelöst wurde, wo doch so viel geforscht wird – bei dieser Forschung handelt es sich aber meistens um mich und mein Fernglas.»