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Nach Unglück der «Estonia»: Neue EU-Regeln für Fährentransport

Der weltweite Verlust von Tier-und Pflanzenarten habe ein «atemberaubendes Tempo» erreicht, sagt die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke. Auch Vertreter anderer Staaten betonen zum Auftakt der Weltnaturkonferenz in Kanada den dringenden Handlungsbedarf.

In der EU gelten künftig strengere Regeln für den Transport mit Fähren, um schwere Unglücke wie das der «Estonia» vor fast 30 Jahren zu vermeiden. Unterhändler des EU-Parlaments und der EU-Staaten einigten sich am Dienstag auf entsprechende Gesetzesänderungen. Diese betreffen insbesondere Schiffe, die bewegliche Güter transportieren und bei denen die Fracht an Bord gerollt wird – etwa Autos, die auf eine Fähre auffahren. «Das Abkommen wird das Reisen mit Autofähren in Europa sicherer machen», sagte der tschechische Verkehrsminister Martin Kupka.

Durch die Reform sollen Regeln für beschädigte Schiffe an internationale Standards angepasst werden. Dies sei eine direkte Konsequenz des schlimmen Unglücks der «Estonia» im September 1994, hieß es in einer Mitteilung.

Damals war die «Estonia» mit 989 Menschen an Bord auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm vor der finnischen Südküste gesunken. 852 Menschen starben, nur 137 überlebten. Es handelte sich um die größte Schiffskatastrophe der europäischen Nachkriegsgeschichte. Weil viele der Toten nicht geborgen werden konnten, steht das Wrack als Ruhestätte unter Schutz und darf nicht aufgesucht werden.

Die Einigung muss noch vom EU-Parlament und den Staaten formell gebilligt werden. Das gilt jedoch als Formsache.

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