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Meisterin der Kurzgeschichte

Der Applaus fiel freundlich überrascht aus: Alice Munro ist zwar beileibe keine Unbekannte im Literaturzirkus, die Buchmacher führten sie dennoch in diesem Jahr nicht ganz vorne in ihrem Ranking. Die Meisterin der zeitgenössichen Kurzgeschichte wurde bereits mit ihrem ersten Erzählband ""Dance of the Happy Shades"" 1968 von der Kritik begeistert gefeiert.

Alice Munro erhält den Literaturnobelpreis 2013.

Der Literatur-Nobelpreis 2013 geht an Alice Munro, 82 Jahre alt, aus Kanada. Munro ist die 13. Frau, die mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wird. Sie erhält den Preis für ihre “fein abgestimmte Erzählweise, die sich durch Klarheit und psychologischen Realismus auszeichnet”, heißt es in der Begründung.

Munro ist im kanadischen und angelsächsischen Sprachraum eine Bestseller-Autorin. Sie wurde 1931 als Alice Ann Laidlaw in Wingham als Tochter einer Lehrerin und eines Fuchs-Farmers in der kanadischen Provinz Ontario geboren. Munro studierte Journalismus und Englisch an der Universität von West-Ontario, brach ihr Studium jedoch 1951 ab, als sie heiratete. Mit ihrem Ehemann zog sie nach Victoria in British Columbia, wo das Paar einen Buchladen eröffnete.

Johan Hilton (rechts), schwedischer Herausgeber der kanadischen Schriftstellerin Alice Munro, feiert in Stockholm nach der Bekanntgabe der schwedischen Royal Academy am 10. Oktober 2013, dass Munro den Nobelpreis für Literatur erhält.

Langer Weg von schreibender Teenagerin
zur ersten Veröffentlichung

Alice Munro ist vor allem für ihre Kurzgeschichten bekannt. Ihre Erzählungen sind oftmals in dörflicher Umgebung angelegt, wo der Kampf um eine sozial akzeptierte Existenzgrundlage oft in angespannten Beziehungen und moralischen Konflikten endet. Bereits als Teenager begann sie zu schreiben. In den 50er Jahren veröffentlichte Munro einige Werke in verschiedenen Magazinen.

Ihr erstes Werk in Buchlänge veröffentlichte sie jedoch erst 1968, die Geschichten-Sammlung “Dance of the Happy Shades” (deutscher Titel: “Tanz der seligen Geister”), das in Kanada viel Beachtung fand. 1971 kam der Bildungsroman “Lives of Girls and Women” (deutscher Titel: “Kleine Aussichten: ein Roman von Mädchen und Frauen”) heraus.

Auszeichungnen

  • Governor General’s Award for Fiction:
    1968 für Dance of Happy Shades
    1978 für Who do you think you are
    1986 für The Progress of Love
  • Trillium Book Award:
    1990 für Friend of My Youth
    1998 für The Love of a Good Woman
    Order of Ontario (1994)
  • Giller Prize:
    1998 für The Love of a Good Woman
    2004 für Runaway
  • National Book Critics Circle Award for Fiction:
    1998 für The Love of a Good Woman
  • Man-Booker-Preis für internationale Literatur (2009)
  • Ritter des Ordre des Arts et des Lettres (2010)
  • Nobelpreis für Literatur (2013)

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