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Luchse statt Staudämme

Einer der ältesten Nationalparks Europas soll frei von neuen Staudämmen bleiben. 97.804 Menschen unterzeichneten ein Protestschreiben gegen den geplanten Bau zweier großer Wasserkraftwerke im Mavrovo Nationalpark in Mazedonien, das heute dem mazedonischen Premierminister Nicola Gruevski übermittelt wurde.

Die Petition “Der Luchs will keinen Staudamm” richtet sich aber nicht nur an den Premierminister, sondern auch an die Weltbank sowie die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). Beide Finanzinstitute beabsichtigen, die Staudämme zu finanzieren.

Der Fischotter (Lutra lutra) ist eine international geschützte Art, die aufgrund andauernden Bestandsrückgangs als „potentiell gefährdet“ eingestuft wird. Auch er ist, wie der Luchs, von den geplanten Staudämmen im Mavrovo Nationalpark bedroht.

“Es ist vollkommen inakzeptabel, dass die beiden internationalen Finanzinstitute die Zerstörung eines Nationalparks unterstützen wollen. Das widerspricht nicht nur den Vorgaben für Nationalparks, sondern auch den bankeigenen Umweltstandards. Sie würden damit ebenfalls das Aussterben des Balkanluchses riskieren”, so Ulrich Eichelmann von Riverwatch, Koordinator der Kampagne “Rettet das Blaue Herz Europas”. Die Rettung des Mavrovo Nationalparks ist Teil der Kampagne.

Der Mavrovo Nationalpark ist berühmt v.a. für die letzten Vorkommen des Balkanluchses, einer Unterart des Eurasischen Luchses. Nicht mehr als fünfzig Exemplare leben noch am Balkan, die meisten davon im Mavrovo Nationalpark.

Experten der Weltnaturschutzunion IUCN befürchten, dass der Balkanluchs mit dem Bau der Wasserkraftwerke und der damit einhergehenden Infrastruktur (Straßen, Hochspannungsleitungen…) aussterben wird.

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