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Karl-May-Spiele in Bad Segeberg enden mit Zuschauerrekord

Der Ölprinz hat zum letztem Mal sein fieses Spiel gespielt, die diesjährige Saison der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg ist zu Ende. Das Publikum zeigt sich begeistert, und Old Shatterhand kann sich eine Spitze in der Winnetou-Debatte nicht verkneifen.

Die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg sind mit einem Zuschauerrekord und einem kleinen Seitenhieb gegen den Ravensburger Verlag zu Ende gegangen. 406 925 Zuschauer und Zuschauerinnen hätten die Aufführungen in diesem Jahr besucht, teilte Geschäftsführerin Ute Thienel nach der letzten Vorstellung des Stückes «Der Ölprinz» am Sonntagabend mit. «Das ist einfach sensationell! Damit haben wir in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet.»

Der bisherige Rekord war 2019 bei dem Stück «Unter Geiern – Der Sohn des Bärenjägers» mit knapp über 402 000 Fans aufgestellt worden. Nächstes Jahr wird «Winnetou I – Blutsbrüder» gezeigt, wieder mit Alexander Klaws in der Titelrolle.

Bei der letzten Vorstellung am Sonntag zeigte sich das Publikum erneut begeistert. Es hielt ergriffen inne, als der Apachenhäuptling Winnetou zur berühmten Melodie einritt, klatschte bei den Songeinlagen rhythmisch mit und applaudierte teilweise so lang, dass die Darsteller innehalten mussten.

In der Abschlussszene konnte sich Old Shatterhand (Sascha Gluth) eine Spitze zur derzeitigen Winnetou-Debatte nicht verkneifen. Er trennte sich von seinem Blutsbruder und erklärte, sein Weg führe ihn jetzt nach Deutschland zurück. «Ich werde in Büchern über unsere Abenteuer berichten, außer bei Ravensburger, die haben irgendein Problem mit uns», rief er zu lautem Applaus des Publikums.

Nach Kritik hatte der Verlag Ravensburger zwei Winnetou-Kinderbücher zu einem Kinofilm aus dem Verkauf genommen. Demnach hätten die Titel Gefühle anderer verletzt. Man sei angesichts der geschichtlichen Wirklichkeit und der Unterdrückung der indigenen Bevölkerung zu der Überzeugung gekommen, dass hier ein «romantisierendes Bild mit vielen Klischees» gezeichnet werde, hieß es. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hat derweil ergeben, dass gut zwei Drittel der Bundesbürger die Entscheidung für falsch halten.

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