London (dpa) – Reisenden drohen über Weihnachten lange Schlangen bei der Einreise nach Großbritannien. Die Gewerkschaft PCS kündigte am Mittwoch an, dass Grenzschützer an den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick sowie den Airports Manchester, Birmingham und Cardiff vom 23. bis 31. Dezember die Arbeit niederlegen werden. Es handele sich um etwa 1000 Beschäftigte, die für die Passkontrollen zuständig seien, teilte die Gewerkschaft Public and Commercial Services Union (PCS) mit. Sie fordert angesichts der hohen Inflation von mehr als 11 Prozent deutliche Lohnsteigerungen und streitet sich zudem mit dem Innenministerium um Rentenregelungen und Arbeitsbedingungen.
Der Streik werde erhebliche Auswirkungen haben, kündigte PCS-Generalsekretär Mark Serwotka an. Seinen Angaben zufolge bietet die Regierung nur zwei Prozent mehr Lohn. «Sie sagen, ihre Tür stehe offen, aber es handelt sich um eine sehr merkwürdige Tür, denn es ist nichts dahinter», sagte Serwotka. Er warnte, die Gewerkschaft, die Zehntausende Mitglieder in Dutzenden Behörden vertritt, könne den Konflikt im neuen Jahr noch weiter eskalieren. Auch am südenglischen Hafen Newhaven wollen PCS-Mitglieder an mehreren Tagen streiken.
Das Innenministerium in London zeigte sich enttäuscht. Der wichtigste britische Flughafen London-Heathrow kündigte an, gemeinsame Notfallpläne mit den Fluglinien und dem Innenministerium auszuarbeiten. An den Streiktagen könnten Pass- und Zollkontrollen aber länger dauern als sonst. Der Flughafen betonte, die Streikenden seien beim Innenministerium angestellt und nicht beim Airport.