Bruchköbel (dpa/lhe) – Nach dem trockenen Sommer setzen einige hessische Kommunen auf eine Wiederverwendung des Wassers aus ihren Freibädern. Statt das kostbare Nass in die Kanalisation abzulassen, hat etwa die Feuerwehr in Bruchköbel (Main-Kinzig-Kreis) zum Saisonende einen Teil des Freibad-Wassers ins Hallenbad-Becken umgepumpt. Rund vier Stunden habe die Aktion am Vortag gedauert, sagte Daniel Weber, Betriebsleiter der wirtschaftlichen Betriebe, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Durch die Maßnahme sei der Wasserspiegel in den Freibad-Becken abgesenkt worden, um sie winterfest zu machen. Ein Teil des Freibad-Wassers werde auch zum Gießen der Bäume auf der Liegewiese verwendet. Zuvor hatte «5vision.media» darüber berichtet.
Mit der Aktion betreibe man nicht nur Ressourcenschonung, sondern pflege auch die Pumpen, die immer wieder einmal laufen müssten, sagte Weber. Schon im Sommer seien die Geräte zur Belüftung eines Sees am örtlichen Campingplatz eingesetzt worden. Eine Wiederholung des «Wasser-Recyclings» zum Start der nächsten Freibadsaison – dann auf dem umgekehrten Weg vom Hallen- zum Freibad – sei vorstellbar. Allerdings könnten die zuletzt genutzten Geräte wegen Abgasen nicht in Innenräumen betrieben werden – alternative Möglichkeiten würden daher geprüft.
Zuvor hatte auch Bad Schwalbach im Rheingau-Taunus-Kreis eine ähnliche Aktion im dortigen Freibad gestartet: Dort konnten sich Interessierte Wasser zum Gießen oder für Löschwassertanks abholen, insgesamt standen 800 000 Liter Wasser bereit. Da es nach dem Ende der Saison vom Chlor gereinigt und mehrfach gefiltert wurde, eignete es sich nach Angaben eines Bademeisters bestens zum Gießen von Pflanzen.
Auch die Stadt Maintal im Main-Kinzig-Kreis hat aus dem Beckenwasser ihres Maintalbades Gießwasser gemacht: Das überschüssige Wasser wurde für städtische Grünflächen und die während der Sommermonate vertrocknete Liegewiese des Freibades verwendet. Die Idee, die aufgrund der Trockenheit entstanden sei und zu einem sparsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser mahnt, solle auch in künftigen Jahren beibehalten werden, wenn sich die Maßnahme bewährt, hatte die Stadt erklärt.