München (dpa) – Der Alpinrechtsexperte Klaus Burger ruft Bergsteiger angesichts der Gefahr von Unfällen dazu auf, ihren Stolz nicht über die Sicherheit zu stellen. «Umkehren ist hart – besonders wenn Selfies oder die Selbstdarstellung in sozialen Medien eine Rolle spielen», sagte er der Mediengruppe Münchner Merkur/tz (Freitag). «Meine Botschaft ist: Habt den Mut, aufzugeben, wenn ihr merkt, dass es riskant wird.»
Er wisse «aus eigener Erfahrung, was das für ein Kampf sein kann», sagte Burger. «Besonders wenn ein Traum hinter der Besteigung eines Gipfels steht. Aber auch ein Traum ist es nicht wert, zu verunglücken.»
Eine Rettung aus den Bergen könne teuer werden, betonte Burger, der Vorsitzender des Deutschen Gutachterkreises für Alpinunfälle war und Chef der Bergwacht Bad Reichenhall ist. «Wir sind gesetzlich verpflichtet, die Kosten zu erheben. (…) Bei Großeinsätzen sind die Kosten pro Tag auf maximal 2500 Euro begrenzt. Damit für Betroffene oder deren Angehörige keine Härtefälle entstehen.» Oft würden Versicherungen in solch einem Fall einspringen.
Immer wieder kommt es in Gebirgen zu Unfällen mit Verletzten und Toten. Zuletzt hatte in Bayern die Suche nach einem vermissten Bergsteiger am 2604 Meter hohen Hochkalter bei Berchtesgaden bundesweit Aufsehen erregt. Nach vier Wochen hatten Rettungskräfte die Leiche des 24-Jährigen entdeckt.