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Es muss nicht immer Fußball sein: Sport-Games mal anders

Berlin (dpa/tmn) – Seit Jahren zählen die Fußballsimulationen von Electronic Arts zu den Mega-Sellern der Videospielbranche. Selbst die Namensänderung vom prestigeträchtigen «FIFA» hin zum neuen «EA Sports FC» konnte den Erfolg nicht schmälern.

Neben dem Platzhirsch gibt es aber eine ganze Reihe von Sportsimulationen, die zwischen Action und strategischem Geschick allen Spielergruppen spannende Stunden bieten. Drei ausgesuchte Beispiele:

«Rocket League»

Schon irre: In «Rocket League» rasen Autos in einer Arena hinter einem Ball her und versuchen, ihn ins gegnerische Tor zu befördern. Was Fernsehzuschauer nur von Stefan Raabs Autoball-Fernsehshows kennen, rast hier in die nächste Dimension. Es geht die Wände hoch, durch die Luft und mit Vollgas in die Bande.

Als das kleine Entwicklungsstudio Psyonix «Rocket League» 2015 veröffentlichte, ahnte noch niemand, dass daraus eine Erfolgsgeschichte werden sollte. Laut offiziellen Angaben haben sich inzwischen schon mehr als 75 Millionen Spielerinnen und Spieler hinters Steuer geklemmt und sich wahnwitzige Duelle geliefert.

Das ist nicht selbstverständlich, denn Rocket League erfordert am Gamepad gut trainierte Daumen und ein gutes Raumgefühl, um Flugbahn und Geschwindigkeit der Bälle abzuschätzen. Wer es sich zutraut, kann sich in der E-Sportszene mit Gleichgesinnten sogar in diversen Ligen treffen und messen. Auch hier ist «Rocket League» ein Phänomen und beschert Spielern sechsstellige Gewinnsummen.

Seit 2020 ist «Rocket League» kostenlos. Die ständige Weiterentwicklung wird durch kostenpflichtige Erweiterungen, sogenannten Downloadable Content finanziert. Der ist rein kosmetischer Natur und versorgt die Autos der Spielerinnen und Spieler mit neuen Lackierungen, Felgen oder speziellen Torjubeln. Zusätzlich verfügt das Spiel über Crossplay, ermöglicht also das Spielen zwischen PCs und unterschiedlichen Konsolen.

Spielenswert, weil: ran ans Steuer. Der schräge Mix aus Fußball und Auto-Action erfordert etwas Einarbeitung, entschädigt aber mit den spektakulärsten Sportduellen der Gegenwart. Ein moderner Klassiker und ein grenzenloser Spielspaß für Fans spektakulärer Sportspiele («Rocket League» von Psyonix/Epic Games für Windows, PS4/5, Xbox Series und Nintendo Switch, USK ab 6 Jahren).

«Blood Bowl 3»

Das «Warhammer»-Universum des britischen Spielherstellers Games Workshop zählt zu den erfolgreichsten Tabletop-Reihen der Welt. Wo sich sonst Menschen, Elfen, Zwerge und Orks auf Schlachtfeldern treffen, bleibt trotzdem noch Zeit für die schönste Nebensache der Welt: Blood Bowl. In dieser Fantasy-Football-Variante versuchen die Teams den Ball in die gegnerische Endzone zu bringen – egal mit welchen Mitteln.

«Blood Bowl» ist die Videospielumsetzung der beliebten Tabletop-Vorlage. Bekannte Fantasy-Völker wie Orks oder Zwerge treten in einer Football-Arena gegeneinander an. Jedes Team hat seine Stärken und Schwächen. Während die Menschen gute Allrounder sind, glänzen Zwerge mit Verteidigung und Elfen mit Schnelligkeit und Präzision.

Die Spielzüge erfolgen rundenweise. Jedes Mal müssen die Spieler entscheiden, ob sie einen riskanten Pass wagen oder in der Verteidigung den Gegner blocken. Jede Spielfigur hat spezielle Charakterwerte, die über Erfolg oder Niederlage entscheiden.

Auch in der mittlerweile dritten Ausgabe geht «Blood Bowl» hart zur Sache. Ein K.O. und die Spielfigur landet nicht selten im Lazarett. Während das Spielprinzip gleich bleibt, kommt Abwechslung vor allem durch die unterschiedlichen Völker und ihre Fähigkeiten ins Spiel. Fans der Rundentaktik können an der Spielstrategie feilen und sich allein mit dem Computer oder mit menschlichen Gegnern online duellieren.

Spielenswert, weil es spannend, knifflig und abgefahren zugleich ist, ein augenzwinkernder Fantasy-Football für «Warhammer»-Fans. Statt nur brachialer Action nachzuhängen, tüfteln die Fans auch an Strategien und Taktik («Blood Bowl» von Nacon für Windows, PS4/5, Xbox One/Series und Nintendo Switch, USK ab 12 Jahren).

«Windjammers 2»

Sommer, Sonne, Frisbeescheiben: Mit «Windjammers 2» kehrt ein Videospielklassiker der 1990er-Jahre zurück. Das Spielprinzip ist simpel: Die Spielerinnen und Spieler müssen ihr Frisbee ins gegnerische Tor werfen. Was auf den ersten Blick kinderleicht erscheint, wird schnell zum herausfordernden Reaktionstest. Bis zu zwei Spieler können sich Online oder Zuhause vor dem Bildschirm spannende Duelle liefern.

In «Windjammers 2» blicken die Spieler aus der Vogelperspektive auf den Court und versuchen mit viel Geschick, die Frisbeescheibe unhaltbar ins Tor des Gegners zu befördern. Die Steuerung ist leicht zu erlernen: Per Gamepad hetzt man sein Alter Ego über den Platz und muss per Knopfdruck im richtigen Moment die Frisbeescheibe fangen und zurückwerfen. 

Schnelle Reaktionen und das perfekte Timing entscheiden über Sieg oder Niederlage. Ähnlich wie im Tennis gewinnt der- oder diejenige mit den meisten gewonnenen Sätzen. Zur Abwechslung können die Spieler zwischen elf verschiedenen Charakteren wählen, die sich in Schnelligkeit, Ausdauer oder Wurfstärke unterscheiden.

«Windjammers 2» ist kein Spiel für Freunde großer Grafikspektakel oder Strategien. Stattdessen erinnert die simple Comic-Grafik an die 1990er-Jahre und es geht rasant zur Sache. Wer nur kurz zögert, ist raus. Im Einzelspieler-Modus verliert das simple Spielprinzip schnell seinen Reiz. Mit menschlichen Mitspielern wird das unkomplizierte Sportspektakel aber schnell zum Partyhit. Nach einem Update dürfen Spieler auch plattformübergreifend auf PC und Konsole gegeneinander spielen.

Spielenswert, weil es das perfekte Spiel für zwischendurch ist. Leicht zu lernen, etwas chaotisch, aber immer unterhaltsam. Zusammen mit Freundinnen und Freunden ein toller Zeitvertreib für Couch-Potatoes («Windjammers 2», Dotemu für Windows, PS4, Xbox One und Nintendo Switch, USK ab 6 Jahren).

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