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Deutschland ist im Cara-Wahn

Laut einer neuen Statistik von Statista, boomt die Campingbranche. Während im Jahr 2001 21,3 Millionen Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen gezählt wurden, sind es im Jahr 2018 bereits 34,5 Millionen Übernachtungen. Ein überzeugender Zuwachs von insgesamt 13,2 Millionen.

Aufgrund einer besonders starken Zunahme in den letzten vier Jahren, wurden diese als Rekordjahre bezeichnet. Insgesamt gibt es in Deutschland 2979 geöffnete Campingplätze.

Der Großteil ist mit 440 Plätzen im Bundesland Bayern zu finden. Je nach Ausstattung können die Campingplätze mit bis zu fünf Sternen ausgezeichnet werden. Die Mehrheit der deutschen Plätze wurde mit vier Sternen bewertet. Ein geringer Anteil ist in Deutschland mit der maximalen Anzahl von fünf Sternen ausgezeichnet. Im Gegensatz zu den Campingpreisen im europäischen Ausland, gelten die deutschen Campingplätze als preisgünstig. Die Schweiz ist in Europa das teuerste Campingland. Eine Übernachtung kostet durchschnittlich stolze 46,78 Euro.

USA, New York: Zeltplatz für “Glamping” auf der Insel Governors Island im Hafen von New York im September 2018. Auf der weitgehend autofreien und unbewohnten Insel können Besucher «glampen», also glamourös campen.

In Italien, Dänemark und in den Niederlanden bezahlt man für die Übernachtung über 40 Euro. Auf einem Campingplatz in Spanien, Frankreich, Österreich und Kroatien kostet die Übernachtung im Durchschnitt weniger als 40 Euro. In Deutschland beträgt der Preis durchschnittlich 29,13 Euro. Am häufigsten werden die Campingplätze in Deutschland von den Deutschen selbst genutzt.

Bei den ausländischen Campern sind die deutschen Plätze besonders bei den Niederländern beliebt. Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu ein Wohnmobil zu kaufen. Während im Jahr 2013 41.474 neue Wohnwagen und Wohnmobile neu zugelassen wurden, sind es vier Jahre später bereits fast 60.000.

Campen ist angesagt und unter Hashtags wie #Vanlife entwickelt sich ein neuer Trend in den sozialen Netzwerken. Viele Menschen erfüllen sich den Traum vom Wohnmobil kaufen, um ein neues Freiheitsgefühl erleben zu können.

Glamping – eine Mischung aus Glamour und Camping
Laut Gert Petzold, dem Vorsitzenden des Schleswig-Holsteinischen Campingverbands, bevorzugen immer mehr Camper hohen Komfort und kurze Wege in die Natur. Der Begriff Glamping stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Worten Glamour und Camping zusammen. Bei einem glamourösen Campingerlebnis genießen Urlauber den Aufenthalt in luxeriösen Wohnmobilen, Bungalows, Mobilheimen, Schlaffässern, Baumhäusern oder Lodgezelten.

Im Gegensatz zum herkömmlichen Campen, wird keine zusätzliche Campingausstattung benötigt und die Urlauber reisen lediglich mit ihrem Reisegepäck an. Die Unterkünfte sind bereits eingerichtet und mit allen notwendigen Utensilien ausgestattet. Die Größe der Unterkünfte differiert stark.

Glamping eignet sich ideal für Urlauber, die Ihre freie Zeit in der Natur verbringen möchten und dabei einen höheren Standard als beim herkömmlichen Campen in einem Zelt genießen möchten.

Wildcamping ein neuer Trend
Für viele Menschen bedeutet Wildcamping Freiheit und Abenteuer. Dazu gehört das Campen in einem Zelt, Auto oder Biwak an nicht ausgewiesenen Campingplätzen. Unter Biwaken ist die Übernachtung unter dem freien Sternenhimmel mit minimalster Ausstattung verstehen. In Naturschutzgebieten ist Biwaken verboten.

Ein Notbiwak ist grundsätzlich immer erlaubt, während ein geplantes Biwak nicht immer zugelassen ist. In Deutschland ist das Wildcampen für eine Nacht auf dem Parkplatz einer Raststätte oder einem staatlichen Parkplatz erlaubt. Zu beachten ist, dass der Camper oder das Wohnmobil nur für maximal 10 Stunden auf demselben Parkplatz geparkt werden sollte.

Länger als eine Nacht darf man nur auf Privatgrundstücken campen. Wichtig ist, dass man zuvor den Besitzer um Erlaubnis fragt. In vielen Ländern wie Griechenland und Kroatien ist Wildcamping verboten. Besonders hervorzuheben ist, dass ein offenes Feuer nur an ausgewiesenen Plätzen erlaubt ist und der Platz ordentlich hinterlassen werden sollte.

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