Maisach (dpa/tmn) – Um unnötigen Stress bei der Auswahl des Faschingskostüms zu vermeiden, empfiehlt Familiencoachin Kira Liebmann Eltern vor allem eines: nicht unvorbereitet einkaufen gehen.
«Kinder sind natürlich sehr impulsgesteuert», sagt sie. «Und je kleiner sie sind, umso weniger können sie ihre Impulse kontrollieren.» Eine große Auswahl bunter Stücke im Laden bedeutet für sie deshalb vor allem eines: Überforderung. Und womöglich eine Wahl, die wenige Zeit später schon nicht mehr allzu beliebt ist.
Vorab den Kostümwunsch erfragen
Liebmann rät deshalb, zunächst zu Hause und ohne Ablenkung mit den Kindern zu besprechen, als was sie denn gerne zur Feier gehen würden – und wie die Figur konkret aussehen soll.
Am besten hat man selbst auch vorher schon ein wenig recherchiert und kann Vorschläge machen, falls dem Kind nichts einfällt. «Und dann kann man sich in Ruhe überlegen, was man selbst basteln kann und was man vielleicht einkaufen muss.»
Und was ist, wenn der Kostümwunsch des Kindes so gar nicht den eigenen Vorstellungen entspricht?
Dann rät Liebmann, gut abzuwägen: Was sind eigentlich die genauen Gründe für die eigene Ablehnung? «Bin ich zum Beispiel ein absoluter Gegner von Schusswaffen und möchte nicht, dass mein Kind mit Spielzeugschusswaffen hantiert, dann kann es aber vielleicht trotzdem als Cowboy gehen, nur eben ohne die Pistole», sagt sie.
Nachhaken kann man zudem, was genau dem Kind am Kostüm gefällt – und anhand dessen Kompromisse suchen. «Ich finde es aber wichtig, dass Eltern ihre Grenzen dann auch ganz klar setzen und sagen, aus welchen Gründen sie das Kostüm nicht möchten.»
Sich für andere Kostüme begeistern
Geht es darum, dass man sich vor allem Gedanken darum macht, was andere zur Kostümwahl des Kindes sagen könnten, empfiehlt die Gründerin der Akademie für Familiencoaching im bayerischen Maisach aber in der Regel eines: hinter dem Nachwuchs zu stehen – und dessen Verkleidungswunsch nach Möglichkeit akzeptieren.
Anders sieht die Sache aus, wenn es konkrete Vorgaben gibt, etwa vom Veranstalter der Faschingsfeier, von Kita oder Schule. «Dann ist es ganz wichtig, dass die Eltern dem Kind erklären, dass es sich an diese Regeln einfach halten muss», sagt Liebmann. Und dass sie den Fokus stattdessen auf die vielen anderen Verkleidungsmöglichkeiten lenkten, die es gibt. «Hier hängt sehr viel von uns Eltern ab. Wenn wir uns für ein Kostüm anderweitig begeistern, dann können wir auch die Kinder besser mitreißen.»