Berlin/Laupheim (dpa/tmn) – Die Primel ist ein absoluter Klassiker. Sie bringt nach einem tristen Winter Farbschwung in den Garten. Weiß, gelb, verschiedene Rosatöne, knallrot, blau, violett – «es gibt bei Primeln keine Farbe, die es nicht gibt», sagt Gartenblogger und Autor Sven Beck. Und sie haben einen unschlagbaren Vorteil: Primeln sind Anfängerpflanzen, weil sie pflegeleicht und robust sind. Nur an ein paar wenige Regeln sollte man sich halten.
Primeln pflanzen: Was muss ich wissen?
Primeln können im Beet und im Topf gepflanzt werden und sind ideale Balkonpflanzen. Da Primeln weitgehend frostfest sind, kann man sie guten Gewissens ab Ende Februar pflanzen. Pflanzt man sie früh im Jahr, sollte man aber darauf achten, dass sie vor Regen geschützt sind, rät Reiner Höpken, Vorsitzender des Bundesverbandes Einzelhandelsgärtner (BVE).
Falls es noch einmal länger kalt wird, kann man sie einfach mit einem Tuch abdecken oder über Nacht reinholen. Wenn man sie etwas später im Frühjahr pflanzt, sollte man sie auch vor extremer Sonne schützen. Kurzum, die Frühblüher mögen es moderat: Halbschattige bis sonnige Plätze sind ideal.
Worauf sollte man beim Kauf achten?
Die Pflanze sollte beim Kauf noch nicht zu weit erblüht sein. Ein Richtwert: Wenn man die Blüten vorsichtig auseinanderbiegt, muss man «unten noch einen sehr schönen Knospenstand sehen können» und das Laub sollte «knackig grün» sein, so Höpken. Wer sie kombinieren möchte, macht mit Zwiebelblumen wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen, Hornveilchen, Stiefmütterchen, Gänseblümchen auf jeden Fall nichts falsch.
Wie pflegt man Primeln?
Die wichtigste Regel: Eine Primel sollte nicht austrocknen. Bleibt der Regen aus, sollte man bei Primeln in Blumenkästen ungefähr zweimal in der Woche kontrollieren, ob die Pflanze Wasser braucht – im Beet ist die Kontrolle seltener nötig, im Einzeltopf öfter, rät Gartenexperte Höpken. Was der Frühblüher aber auch nicht mag, ist Staunässe.
Sven Beck empfiehlt für Primeln generell einen lockeren Boden, der nicht ganz so schnell austrocknet. Ist die Erde sehr lehmig oder sandig, könnte man noch Kompost mit untermischen. Es reicht, Primeln im gesamten Frühjahr einmal zu düngen.
Einzelne verblühte Blüten können abgeknipst werden, «dann kommen die anderen besser nach», rät Höpken. Gartenblogger Beck empfiehlt, auch unschöne Blätter zu entfernen, um zu vermeiden, dass sie von Krankheiten oder Pilzen befallen werden.
Wie lange blühen Primeln?
Die Blühdauer von Primeln hängt von der Sorte ab: Frühe Sorten (ab Januar erhältlich) sind kurzlebig – sie blühen nur wenige Wochen. Widerstandsfähiger sind die späteren Sorten. Die längste Freude bereiten die Primeln, die man in der zweiten Märzhälfte kauft, «das kann sich dann fast bis Mai hinziehen», sagt Höpken.
Gut zu wissen: Primeln sind keine «Wegwerfartikel», die man jetzt pflanzt und nach ein paar Wochen ist die Freude wieder vorbei, so Beck. Bei guter Pflege kommen die Primeln im nächsten Jahr wieder. Verblühte Primeln können Sie in eine schattige Ecke im Garten pflanzen beziehungsweise stellen, rät der Experte. Den Sommer über bleiben sie draußen.
Ab August sollten Sie die Primeln aber dann noch einmal düngen, damit sie Blattwerk und Knospenansätze bekommen. Ab Oktober werden sie entweder in einen hellen, kühlen Raum gestellt oder im Garten geschützt, am besten mit Vlies. Wichtig ist, dass genügend Luft und Licht an die Pflanzen kommt.
Gestaltungstipps für Primeln
Primeln gibt es nicht nur in verschiedenen Farben, sondern auch in unterschiedlichen Varianten – mit langem Stiel, als Etagenprimeln, als Kugelprimeln, gefüllt oder mehrfarbig. Daraus ergeben sich viele unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten.
Wer darüber hinaus noch Inspiration braucht – Gartenblogger Beck hat noch ein paar Ideen, wie man Primeln im Garten auf besondere Weise arrangieren kann:
1. Tipp: im Kranz
Primeln machen sich gut in einer Schale. Man legt einen Kranz aus Palmkätzchen oder Birkenzweigen hinein. In das Loch in der Mitte stellt man kleine Töpfe mit Primeln. Die Töpfchen werden dann mit etwas Moos bedeckt. Das sieht dann «wunderbar frühlingshaft aus», sagt Sven Beck.
2. Tipp: im Topf
Langweilige Primeln im Topf? Von wegen. Mit Zwiebelblühern wie Hyazinthen, Narzissen oder Traubenhyazinthen arrangiert wird die Primel zum edlen Hingucker. Wer es gern weiß mag, kann etwa weiße Primeln, weiße Hyazinthen, weiße Traubenhyazinthen und weiße Bellis-Gänseblümchen miteinander kombinieren.
3. Tipp: in einer Mooskugel
Die Frühblüher lassen sich auch in einer Kugel arrangieren. Dafür holt man die Primel aus dem Topf und nimmt ein wenig Erde weg. Den Erdballen umwickelt man mit Moos. So erhält man eine Mooskugel, aus der die Primel herausschaut. Das Ganze kann auf einem Teller mit Blumenzwiebeln, anderen Pflanzen oder weiteren Kugeln arrangiert oder aufgehängt werden.