Hannover (dpa/lni) – Zum weltweiten World Cleanup Day am Samstag haben sich auch in Niedersachsen und Bremen viele Menschen zu Aktionen versammelt. Gemeinden, Unternehmen aber auch viele Privatpersonen organisierten gemeinsame Müllsammelaktionen. Für die Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist in der Umwelt entsorgter Müll leider Alltag. «Durch das unerlaubte Wegwerfen und Abkippen von Müll in die Gewässer wird unsere tägliche Arbeit der Gewässerpflege und -entwicklung aber enorm erschwert. Von “Entsorgung” im Wortsinn kann hier keine Rede sein, denn Sorgen bereitet solcher Müll noch jede Menge», sagte Jörn Drosten vom NLWKN.
Nicht selten landeten Fahrräder, Einkaufswagen und sogar Fernseher in Flüssen und Seen. Besonders problematisch sei die Situation beispielsweise im Fluss Jeetzel im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Hier verfingen sich immer wieder Plastik und andere Müllreste in den Pflanzen im oder am Wasser. Gefährlich wird es nach Angaben des NLWKN dann, wenn Müll die Wehranlagen blockiert, die dann bei Hochwasser nicht mehr richtig funktionieren würden. «Oftmals bergen wir große Säcke aus den Gewässern, bei denen auf den ersten Blick nicht erkennbar ist, was da eigentlich drin ist», sagte Klaus Jänsch vom NLWKN in Lüneburg. «Nicht genau zu wissen, womit man es zu tun hat, löst bei den Kollegen Unwohlsein aus.»
Vor dem Absuchen von Flüssen und Gewässern mit Metalldetektoren und Magnetangeln warnt der NLWKN. Denn: Was oft gut gemeint sei, ist demnach ohne Genehmigung verboten. Durch die Magneten könnten auch Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg angezogen werden. Auch bestehe die Gefahr, dass verlegte Telekommunikationsleitungen dadurch gestört werden.
Im vergangenen Jahr haben sich nach Angaben der Organisatoren weltweit fast 15 Millionen Menschen aus mehr als 190 Ländern mit verschiedenen Aktionen am World Cleanup Day beteiligt.