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Landesgartenschau eröffnet – Schauen sollen häufiger stattfinden

«Was Bayern und Baden-Württemberg können, das können wir in Hessen auch.» Die hessischen Landesgartenschauen sollen in Zukunft häufiger stattfinden als nur alle vier Jahre, fordert der Fuldaer Oberbürgermeister.

Bei bestem Frühlingswetter hat die Landesgartenschau in Fulda am Donnerstag ihre Pforten für die Besucher geöffnet. «Das ist nicht eine reine Blümchenschau», betonte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) bei der Eröffnung. Die Schau biete Chancen für die Stadtentwicklung. «Sie wird langfristig die Lebensqualität der Menschen vor Ort verbessern.» Die regionale Identität und das Zusammengehörigkeitsgefühl würden gestärkt.

Ziel der diesjährigen Landesgartenschau (LGS) sei es, die Weichen für eine Stärkung und Neuausrichtung der Landesgartenschauen in Hessen insgesamt zu stellen, sagte der Fuldaer Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld (CDU). «Landesgartenschauen tun uns Menschen, der Umwelt und dem Klima gut.» Wingenfeld schlug vor, Landesgartenschauen auch in Hessen nicht nur wie bisher üblich alle vier Jahre, sondern in einer höheren Taktung und auch in kleineren Kommunen auszurichten.

Bayern und Baden-Württemberg könnten dabei Vorbild sein, sagte der Oberbürgermeister weiter. In diesen beiden Nachbarländern Hessens fänden Landesgartenschauen sogar jährlich statt. In Bayern seien die Landesgartenschauen schon langfristig vergeben, in Baden-Württemberg sogar bis 2036. «Was Bayern und Baden-Württemberg können, das können wir in Hessen auch», sagte er.

Rhein zeigte sich offen für den Vorschlag, wollte sich aber noch nicht festlegen. «Das ist ein interessanter Vorschlag», sagte Rhein. «Ich glaube, man muss sich die Dinge jetzt sehr genau anschauen.»

Die diesjährige Landesgartenschau verbinde die Fulda-Aue durch neue Grünflächen und Wege einerseits mit der «Industriekante» im Osten und andererseits mit landwirtschaftlichen Flächen sowie neuen Wohnquartieren im Westen der Stadt, sagte der Fuldaer Oberbürgermeister weiter. «Das sind Verbindungen, die Fulda in den kommenden Jahrzehnten nachhaltig prägen werden», sagte Wingenfeld. Die LGS verfolge das Ziel, in einem städtisch geprägten Siedlungsgebiet neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen.

Wingenfeld sprach von einer «überwältigen Resonanz» auf die Schau. Fulda habe insgesamt damit gerechnet, 12 000 Dauerkarten zu verkaufen. «Stand heute sind es bereits 17 771», freute er sich. Und weit mehr als 37 000 Menschen hätten bereits ein Tagesticket erworben.

Insgesamt hoffen die Macher der bis zum 8. Oktober dauernden Schau auf eine halben Million Gäste – und ein paar mehr. Doch dazu muss das Wetter mitspielen. Mai und September gelten als die wichtigsten Monate für eine hohe Besucherzahl.

Die Domstadt ist die erste Gastgeberin, die bereits zum zweiten Mal eine hessische Landesgartenschau ausrichtet. Seit November 2020 beschäftigt sich die Barockstadt mit den Vorbereitungen für die Schau. Eigentlich war Darmstadt für die Landesgartenschau 2022 vorgesehen, doch die Südhessen machten wegen Haushaltsproblemen 2017 einen Rückzieher. Fulda half schließlich aus der Patsche und verlegte auf Bitten der Landesregierung die eigentlich für 2026 geplante LGS um drei Jahre vor.

Die diesjährige Schau in Fulda wird vom Land mit 3,4 Millionen Euro gefördert, der Investitionshaushalt beläuft sich auf rund 16 Millionen Euro. Sie soll mehr zeigen als «nur» hübsche Blumenbeete und Parkanlagen, sondern sie hat auch einen Bildungsauftrag, den sie beispielsweise mit Grünen Klassenzimmern, Informationsveranstaltungen und Publikationen sowie Demonstrationsgärten erfüllen will.

Unter dem Motto «Fulda verbindet» können die Besucherinnen und Besucher 4000 Quadratmeter Beete mit jahreszeitlich wechselnden Pflanzen in verschiedenen Geländeteilen erleben, darunter den Wasser- und den Genussgarten sowie den Kultur- und den Sonnengarten. Dazu gibt es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

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