Berlin (dpa/tmn) – Es gibt einen guten Grund, die Blütenbälle und Rispen der Hortensien nicht jetzt im Herbst schon abzuschneiden: Sie zieren auch verwelkt und getrocknet noch lange den Garten. Etwa an kalten Tagen überzogen mit Reif oder gar einer pudrigen Schicht Schnee. Vor allem aber sind die Schnittkanten ein Gesundheitsrisiko für die Stauden: Über die offenen Stellen können sich die Pflanzen mit Krankheiten infizieren.
Daher rät die Initiative Magical Hydrangea, ein Zusammenschluss europäischer Hortensien-Züchter, sogar «unbedingt» vom Abschneiden der Blüten vor dem Winter ab. Stattdessen solle man verwelkte und trockene Hortensienblüten erst im Frühjahr entfernen.
Samenstände bieten Futter für Vögel
Grundsätzlich wird bei vielen abgeblühten Stauden geraten, diese nicht im Herbst zurückzuschneiden. Zum einen sind die schönen Samenstände eine Zierde in der sonst eher kargen Zeit im Garten. Aber vor allem sind die Stauden wichtig für die Natur: Vögel können sich von den Samenständen ernähren.
Ebenso finden einige Insekten in den Stauden einen Unterschlupf für die Winterzeit, zum Beispiel verziehen sich Florfliegen und Marienkäfer in hohle Stängel. Diese Triebe also bis zum nächsten Frühjahr stehenzulassen, helfe wesentlich mehr Arten als die üblichen kauf- oder bastelbaren Insektenhotels, erläutert der Naturschutzbund Deutschland (Nabu).