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Verband kritisiert Pläne der EU-Kommission zu nachhaltiger Fischerei

Die Pläne der EU-Kommission zu mehr Engagement der Mitgliedstaaten für nachhaltige Fischerei sind auf scharfe Kritik der Branche gestoßen. «Für viele kleine handwerkliche Familienbetriebe in der Krabbenfischerei an der Nordseeküste würde dies das Aus bedeuten», teilte der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer am Dienstag in Hamburg mit. Hauptkritikpunkt sind die Pläne zur jener Art der Fischerei, bei der der Meeresgrund berührt wird.

Nach den Vorschlägen der EU-Kommission vom Dienstag sollen etwa Schiffe energieeffizienter werden und weniger klimaschädliche Treibstoffe nutzen. Verbindliche Einsparziele wie für den CO2-Ausstoß werden nicht vorgegeben. Die EU-Staaten werden aufgefordert, nationale Maßnahmen gegen den Einsatz umweltschädlicher Fangmittel wie Grundschleppnetzen in bestimmten Schutzgebieten zu erlassen. Bis spätestens 2030 solle es diese Art des Fischfangs dort nicht mehr geben. Grundschleppnetze stehen in der Kritik, weil der Meeresboden durch das Fanggerät erheblich beschädigt werden kann.

Der Fischereiverband kritisierte, betroffen von den Plänen der Kommission seien auch die traditionelle Krabbenfischerei in den Nationalparks der Nordsee oder das leichte Rollengeschirr der Ostseekutter. «Ihre Auswirkung auf den Meeresboden ist tatsächlich kaum messbar und bedeutet keinen Schaden für das Ökosystem», hieß es. Ziel der Pläne seien die schrittweise Abschaffung der mobilen Grundfanggeräte, ohne eine echte Alternative anzubieten. «Bei dieser brutalen Vernichtung von Existenzen in der Küstenfischerei wird noch nicht einmal eine Folgeschätzung präsentiert.» Gewinner der EU-Politik sei die Grundschleppnetz-Fischerei in Drittländern.

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