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Tausende Israelis reisen zur WM nach Katar

Trotz der schwierigen politischen Beziehungen zwischen Katar und Israel sind auch Tausende israelische Fußball-Fans zur WM in das Emirat gereist. Nach Angaben des israelischen Außenministeriums sollen sich während des vierwöchigen Turniers insgesamt rund 5000 Fans mit israelischer Staatsbürgerschaft auf den Weg machen. Hinzu kommen 5000 weitere mit einer Doppelstaatsbürgerschaft, die mit einem anderen Pass einreisen.

Bislang habe er in Katar keine Probleme gehabt, berichtete ein Israeli am Mittwochabend am Rande des Fanfestes in der katarischen Hauptstadt Doha. Er und seine mitgereisten Freunde seien von den Katarern freundlich empfangen worden, auch wenn sie sich als Israelis zu erkennen gegeben hätten, sagte der Fußball-Fan, der nicht namentlich genannt werden wollte. In der Öffentlichkeit sprechen die israelischen Fans auch offen Hebräisch. Vorsichtig seien sie nur, wenn sie Fans mit palästinensischen oder libanesischen Fahnen sähen. Ein TV-Journalist des israelischen Senders Channel 12 hatte von Anfeindungen vor allem palästinensischer Fans berichtet.

Am Sonntag war der erste direkte Charterflug von Israel in das Emirat gestartet. Insgesamt bietet die zyprische Fluggesellschaft Tus sechs Flüge von Tel Aviv nach Doha an, um Fans zur WM und wieder nach Hause zu bringen.

Israel und Katar unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Das Emirat unterstützt auch islamistische Gruppen, die mit Israel verfeindet sind. Dem israelischen Außenministerium zufolge sollen mit einer Vereinbarung während der WM jedoch konsularische Dienstleistungen auch für Israelis ermöglicht werden. Israel hatte 1996 eine Handelsvertretung in Katar eröffnet, die später von dem Emirat aber wieder geschlossen wurde. 

Israel hat seine Bürger ermahnt, sich während ihres Aufenthalts in Katar an die Regeln in dem arabischen Land zu halten. Das Außenministerium empfahl den Fans etwa, ihre israelische Identität nicht offen zu zeigen. Es warnte in Videoclips auch vor Strafen für das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit.

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