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Stiftland, Egerland und die Frais

Kaiser Barbarossa ließ sich in Eger eine Kaiserpfalz errichten, die Staufer bauten das Gebiet um die Stadt zur reichsunmittelbaren Musterregion Provincia Egrensis aus. Auch als Kaiser Ludwig der Bayer seinem Rivalen und Nachfolger Karl IV. Eger verpfändete, behielt das Gebiet noch lange Zeit seinen eigenen Landtag. Erst 1806 wurde es endgültig ein Teil Böhmens. Das benachbarte Stiftland – der Altlandkreis Tirschenreuth – wurde in dieser Zeit vom Zisterzienserkloster Waldsassen beherrscht, das enge Kontakte zum Egerland pflegte. Schließlich teilte man sich in einem jährlichen Wechsel die Gewalt über das Fraisgebiet mit den vier Ortschaften Neualbenreuth, Altalbenreuth/ Mytina, Gosel/Kozly und Querenbach.

Deutsch-tschechische Begegnung: Die Bärnauer Festspiele

Bärnau
Die älteste Stadt (3377 EW) des Stiftlands wurde 1296 an das Kloster Waldsassen

verpfändet. Kaiser Karl IV. verlieh Bärnau 1351 das Stadtrecht nach Tachauer Vorbild. Obwohl die Knopfstadt – von ihren Manufakturen zeugt noch das Deutsche Knopfmuseum, Tachauerstraße 45 – unter Hussitenstürmen und dem Dreißigjährigen Krieg arg zu leiden hatte, hat sich ein vorzeigbarer Marktplatz erhalten, dessen schöne Bürgerhäuser sich um die spitzhelmige Pfarrkirche St. Nikolaus und die barocke Nepomuk-Statue (1722) gruppieren.

Die Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland (1765-68) erreicht man über eine prächtige Baumallee mit Kreuzweg. Für die zweijährlich stattfindenden „Deutsch-tschechischen Festspiele“ mit mittelalterlichem Marktspectaculum errichteten die Bärnauer eigens eine Freilufttribüne. Geschichten rund um Jan Hus aber auch der Brave Soldat Schwejk bringen hier Bayern und Böhmen zusammen.

Museumsquartier in Tirschenreuth

Tirschenreuth
Er war überall und hatte zu allem was zu sagen: „Das Tuchmacherstädtchen Tirschenreuth liegt gar schön“, fiel Johann Wolfgang von Goethe bei einem Abstecher ein. Wo er Recht hat: Im Land der tausend Teiche ist die  9274 -EW-Stadt eine kulturhistorische Insel mit Renaissance-Rathaus (1582/83) am Oberen Marktplatz, der barockisierten Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit spätgotischem Flügelaltar und Resten der Stadtmauer.

Das Oberpfälzer Fischereimuseum, Regensburger Straße 6, beleuchtet das Innenleben der Teich- und Flusslandschaft. Seit 2000 findet in Tirschenreuth alle fünf Jahre die Tirschenreuther Passion statt. 2013 blüht die Stadt im Zeichen der kleinen Landesgartenschau.


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