Berlin/Kiew (dpa) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg weitere Hilfe versprochen. «Wir unterstützen die Ukraine politisch, humanitär, finanziell, militärisch – mit dem, was wir können, und dem, was notwendig ist, in Abstimmung mit unseren Verbündeten», sagte Steinmeier am Dienstag in einem Video-Telefonat zu dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. «So werden wir es auch weiterhin tun», fügte er laut Präsidialamt hinzu. Deutschland stehe fest an der Seite der Ukraine. «Es lebe die deutsch-ukrainische Freundschaft.»
Anlass des Telefonats war der 31. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen beider Länder. Die beiden Präsidenten waren sich einig, dass die deutsch-ukrainischen Beziehungen in 31 Jahren nie so eng und so wichtig waren wie jetzt im Angesicht des russischen Angriffskrieges, wie eine Sprecherin des Bundespräsidialamts weiter mitteilte.
Selenkyj teilte auf seinem Telegram-Kanal mit, er habe in dem Telefonat für die umfassende Unterstützung der Ukrainer durch Deutschland gedankt. «Für die Hilfe, die unsere Armee stärker gemacht hat, für die finanzielle Unterstützung.» Sein besonderer Dank gelte den Bürgerinnen und Bürgern Deutschlands, die den Ukrainern in dieser schwierigen Zeit Schutz gewährt hätten. Die Ukraine schätze die wichtigen neuen Entscheidungen, die von der deutschen Regierung Anfang des Jahres getroffen worden seien. Man habe über die Lage an der Front, die Notwendigkeit einer verstärkten Unterstützung im Abwehrkampf und den diplomatischen Prozess zur Umsetzung der sogenannten ukrainischen Friedensformel gesprochen.
Steinmeier hatte Kiew nach mehreren gescheiterten Anläufen Ende Oktober einen Besuch abgestattet. Mitte April musste er eine Reise absagen, weil Kiew signalisierte, er sei nicht willkommen. Dem früheren SPD-Außenminister wurde in der Ukraine seine russlandfreundliche Politik angekreidet. Er habe osteuropäische Warnungen vor einer Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energielieferungen überhört.