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Scholz für vier Tage nach Asien – Erste Station Vietnam

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist am Samstagabend zur bisher längsten Dienstreise seiner Amtszeit aufgebrochen. In den nächsten vier Tagen will er zunächst die südostasiatischen Länder Vietnam und Singapur besuchen, um schließlich auf der indonesischen Insel Bali am G20-Gipfel der wichtigsten Wirtschaftsmächte teilzunehmen. Dort wird er unter anderen mit US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping über den Ukraine-Krieg, die Energie- und die Ernährungskrise sowie die Lage der Weltwirtschaft beraten. Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Teilnahme abgesagt und schickt Außenminister Sergej Lawrow.

Zunächst fliegt Scholz mit einer zwölfköpfigen Wirtschaftsdelegation nach Vietnam, wo er in der Hauptstadt Hanoi am Sonntag Regierungschef Pham Minh Chinh und den Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Nguyen Phu Trong, treffen wird. Vietnam hat enge Beziehungen sowohl zu China als auch zu Russland. Allerdings werden die Beziehungen zwischen China und Vietnam durch einen Territorialkonflikt im Südchinesischen Meer um zwei Inselgruppen belastet.

Russland wiederum ist der wichtigste Waffenlieferant Vietnams. Beide Länder kooperieren auch bei der Erschließung von Gas- und Ölfeldern vor der vietnamesischen Küste. Außerdem gibt es in Vietnam mehr als 150 Investitionsprojekte mit Beteiligung russischer Unternehmen. Wie China zählt Vietnam zu den Ländern, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bei den Abstimmungen in der UN-Generalversammlung nicht verurteilt haben.

In Singapur wird Scholz am Montag zusammen mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an einer Wirtschaftskonferenz teilnehmen, bei der es um die Verringerung der wirtschaftlichen Abhängigkeit von China und den Ausbau der Partnerschaften mit anderen asiatischen Staaten gehen wird.

Es ist bereits die dritte Asien-Reise des Kanzlers in elf Monaten. Anders als seine Vorgänger hatte Scholz bewusst nicht das autokratisch regierte China als erstes asiatische Land besucht, sondern den demokratischen G7-Partner Japan. Die jüngste Reise nach Peking folgte erst ein halbes Jahr später. Mit dem wirtschaftlich zweitstärksten Land Asiens – Indien – gab es im Mai in Berlin Regierungskonsultationen.

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