Koblenz/Soest (dpa/tmn) Die kleine Heckrinderherde im Pfälzerwald beim Weindorf St. Martin ist nicht allein. Auch an anderen Orten gibt es tierische Landschaftspfleger. Hier sind einige Beispiele aus verschiedenen Teilen Deutschlands:
- Schmidtenhöhe bei Koblenz: Eine Herde von 25 Heckrindern, sieben ebenfalls halbwilde Konikpferden und neun Wasserbüffel besiedeln rund 100 Hektar eines aufgegebenen Panzerübungsplatzes. Auf zwei kleineren Weiden sind neun Stiere und vier Konik-Zuchthengste separiert.
Wanderer können die freilebenden Tiere auf zwei etwa vier Kilometer langen Wegen mit Bänken und Aussichtstürmen umrunden und queren. Neun Tafeln informieren über das Beweidungsprojekt der gemeinnützigen NABU Agra-Umwelt GmbH, die auch Planwagenfahrten und Exkursionen anbietet. Anfragen unter www.nabu-agrar-umwelt-gmbh.de.
- Naturschutzgebiet Kleiberg bei Soest (NRW): Auf der großen Weidefläche des Naturschutzgebiets auf dem Gebiet eines früheren Truppenübungsplatzes lassen sich etwa 20 Taurusrinder und 15 Koniks von Wanderwegen mit Aussichtspunkten sowie einem abgezäunten Radweg beobachten, wenn sie sich nicht gerade im Wald aufhalten. Führungen unter www.abu-naturschutz.de/veranstaltungen
- Oranienbaumer Heide nahe Dessau-Roßlau: Auf rund 800 Hektar Naturerbe-Fläche der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gestalten 55 Heckrinder und 36 Koniks einen ehemaligen Truppenübungsplatz seit 15 Jahren zu einer der artenreichsten Landschaften Sachsen-Anhalts um. Das weitläufige Gebiet im Biosphärenreservat Mittelelbe kann auch mit dem Fahrrad durchquert werden.
Bei Voranmeldung bietet die NABU-Gruppe Köthen Führungen (www.nabu-koethen.de). Weitere Informationen und den Wegeplan enthält die Naturerbe-App der DBU.
- Cuxhavener Küstenheide: Auf drei Koppeln halten 50 Heckrinder, 27 Koniks und 15 Wisente die Heidebiotope und Magerrasen der rund 400 Hektar großen offenen Landschaft zwischen den Ortsteilen Altenwalde und Berensch frei von unerwünschtem Bewuchs und pflegen Wald, Moore und Kleingewässer.
Eine elf Kilometer lange Themenroute mit Infotafeln, ein vier Kilometer langer Entdeckerpfad und ein Aussichtsturm geben Wanderern und Radlern einen Eindruck von der tierischen Landschaftspflege auf der DBU-Naturerbefläche in der Nähe des Nationalparks Wattenmeer.