Potsdam (dpa/bb) – Nach dem massenhaften Fischsterben sind bei Beprobungen in einem Oderabschnitt in Brieskow-Finkenheerd bei Frankfurt (Oder) 19 gesunde Fischarten nachgewiesen worden. Das sagte der Wissenschaftler am Institut für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow (IfB), Daniel Hühn, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Dabei sei unter den über 1800 gefangenen Fischen vom Jungfisch bis zu mehrjährigen Fischen alles dabei gewesen. Das Institut in Potsdam forscht unter anderem zu Fischökologie in Binnengewässern.
Man bekomme allerdings bei der Stichprobe nur einen Bruchteil der Fische, die wirklich in der Oder sind, erklärte der Wissenschaftler. Sie seien mit Elektrofischerei gefangen worden, diese Methode beschränke sich auf Flachwasser und stehendes Wasser.
Bei der ersten Beprobung am 19. August waren nach Angaben des Landesfischereiverbandes unter 550 gesunden Fischen 14 Arten entdeckt worden, darunter Barsche, kleine Zander, Hechte und Steinbeißer.
Die genaue Ursache für das Fischsterben ist nach Angaben des Brandenburger Umweltministeriums noch nicht abschließend geklärt. Bis Ende September soll der Abschlussbericht einer deutsch-polnischen Expertengruppe über die Ursachen vorliegen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt im Fluss ein wesentlicher Grund ist, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart. Wie schnell sich das Gift der Alge abbauen kann, ist nach Angaben der Forscher noch ungeklärt.
Laut Umweltministerium könnte die Einleitung von Salz legal gewesen sein. An diesem Freitag soll voraussichtlich grünes Licht dafür gegeben werden, dass Nutztiere wieder mit Oderwasser getränkt werden dürfen.