München (dpa/tmn) – Mit Bus und Bahn zu einem Wanderausflug zu fahren, hat seine Vorzüge. Nur die Planung muss stimmen. Johanna Felber vom Deutschen Alpenverein (DAV) weiß, worauf es dabei ankommt. Sie fährt gerne mit dem ÖPNV aus ihrem Wohnort München in die Berge.
Was Felber daran schätzt, ist nicht nur die Entspannung während der Fahrt: Statt im Auto zu sitzen und sich aufs Fahren konzentrieren zu müssen, ist im Zug oder Bus jederzeit ein Nickerchen möglich. «Vor allem muss man nicht wieder dahin zurück, wo man herkam», sagt sie.
Während man bei einer Anfahrt mit dem Auto irgendwann wieder zum Parkplatz zurückmuss, steigt man einfach an einer anderen Haltestelle ein, die auch im nächsten Tal liegen kann. So sind bei einer Anreise mit den Öffis etwa Gipfelüberschreitungen gut möglich.
Die zeitliche Flexibilität des Autos im Vergleich zu den Fahrzeiten der Öffis sieht Felber nicht als Vorteil. Sie schätzt vielmehr die fixen Uhrzeiten in den Fahrplänen, an denen man sich orientieren könne – sie nötigten gerade Wandergruppen auch zu einer gewissen Selbstdisziplin: «Wenn 6.15 Uhr Treffpunkt am Hauptbahnhof ist, geht es auch 6.15 Uhr los.» Für die Planung rät sie:
1) Puffer einkalkulieren:
Früh den ersten Zug oder Bus nehmen, ist kein Problem. Doch abends die letzte Verbindung anpeilen? Das kann in Stress ausarten. «Es ist schon sinnvoll, sich einen Puffer einzuräumen», sagt Felber.
Doch auch, wenn man früher zurück sein möchte – man hat sich am besten vorsorglich immer notiert, wann der letzte Bus oder Zug des Tages fährt. Falls es unerwartete Verzögerungen auf der Tour gibt.
Wichtig auch: Oft sind die Gehzeiten vom Bahnhof oder der Bushaltestelle zum Start- oder Zielpunkt der Wandertour in den Beschreibungen, etwa in der Wanderapp, nicht mit eingerechnet. Diese Zusatzminuten muss man einkalkulieren.
2) Zwischenhalte kennen:
Liegen Haltestellen entlang oder in der Nähe des Weges? Dann ist es ratsam, sich diese aufzuschreiben – gerade bei Touren, von denen man weiß, dass sie einen fordern werden. Denn wenn die eigene Form am Wandertag nicht gut ist, kann man abbrechen und von dort vorzeitig zurückfahren. Das ist auch mit Blick auf plötzliches Schlechtwetter empfehlenswert.
3) Nicht zu kurz denken:
Wie lange darf denn die Fahrzeit mit den Öffis für eine Tagestour maximal sein? Das komme auf die persönlichen Präferenzen an, sagt Felber. Sie selbst mag nicht zu kurz denken. «Vier, fünf Stunden zusammengerechnet für Hin- und Rückreise sind für eine Tagestour noch gut machbar», sagt sie. «Das hört sich viel an, aber man verbringt zwischendurch auch viel Zeit draußen.»