Ahorntal (dpa/lby) – In den Höhlen im Frankenjura sollen Fledermäuse besser geschützt werden. Höhlen seien zwar bedeutende Ausflugsziele, aber eben auch wertvoller Lebensraum für Tiere, sagte die Regierungspräsidentin von Oberfranken, Heidrun Piwernetz am Mittwoch in der Ludwigshöhle im Ahorntal (Landkreis Bayreuth). Viele Fledermäuse aus ganz Nordbayern kämen in die Karsthöhlen, um hier zu überwintern. Die Höhlen dürften deshalb vom 1. Oktober bis frühestens 31. März nicht betreten werden. Um Ausflügler und Sportler noch besser dafür zu sensibilisieren, sollen nun in vielen Höhlen neue Schilder angebracht werden. Damit würden keine neuen Verbote erlassen, betonte Piwernetz, man weise lediglich auf bestehende Regelungen hin.
Fachleute beobachteten spätestens seit Beginn der Pandemie ein großes Interesse der Menschen an der höhlenreichen Region – egal ob beim Wandern, Klettern oder Bouldern, sagte Martin Harder, Fledermausexperte beim Landesverband für Höhlen und Karstforschung Bayern. Naturgenuss und Naturschutz müssten sich aber nicht ausschließen, betonte der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann.
Viele Fledermaus-Arten sind streng geschützt, weil sie vom Aussterben bedroht sind. Am häufigsten ist in den Höhlen das Große Mausohr zu finden, dazu kämen dann noch weitere 15 Arten, erläuterte Harder. Es gebe aber sogar Nachweise der extrem gefährdeten Hufeisennase.
Fledermäuse dürfen nach Angaben des Naturschutzbundes in ihrem Winterschlaf nicht gestört werden. Würden sie aufwachen, könnte das lebensgefährlich für sie sein, da Stoffwechsel und Körpertemperatur stark reduziert sind.