Paris (dpa) – Demnach erinnerte Macron daran, wie wichtig der Erhalt des Iraks als Land sei, jedoch sollten dabei die Rechte des kurdischen Volkes anerkannt werden. Frankreich sei bereit, dem Irak zu helfen, damit die Spannungen zwischen Bagdad und Erbil, dem Sitz der kurdischen Autonomieregierung, sich nicht verfestigten.
Die Kurden im Nordirak hatten sich trotz des Widerstandes der Zentralregierung in Bagdad und aller internationalen Warnungen Anfang der Woche mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit ausgesprochen. Iraks Zentralregierung lehnte die rechtlich nicht bindende Abstimmung ab und erkannte das Ergebnis nicht an.
Auch die Nachbarländer Türkei und Iran wiesen das Referendum zurück. Beide befürchten Auswirkungen auf die Autonomiebestrebungen der Kurden in ihren eigenen Ländern. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte den Kurden im Nordirak mit einem Ende des Ölexports über sein Land und mit einer militärischen Intervention.
Als Konsequenz aus dem Referendum prüft die Bundesregierung, ob die rund 160 deutschen Soldaten im Nordirak auch im nächsten Jahr dort bleiben können. Die Bundeswehr bildet seit 2014 kurdische Peschmerga-Kämpfer für den Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) aus. Am 31. Januar läuft das Bundestagsmandat für den Einsatz ab.