Frankfurt/Main (dpa) – Auch nach dem Ende der Corona-Krise kämpfen die Hersteller von Wohnmobilen mit Lieferkettenproblemen. Kunden müssten bei Neubestellungen weiter mit Wartezeiten zwischen drei und neun Monaten rechnen, berichtete ein Sprecher des Verbandes der Caravaning-Industrie (CIVD) am Donnerstag. Zentrales Problem bleibe die Beschaffung der Basisfahrzeuge. Zusätzlich fehlten aber auch immer wieder wichtige Teile wie Chips oder Fenster. Auch bei der Auslieferung fertiggestellter Fahrzeuge hätten die Hersteller Logistikprobleme.
Gleichwohl bedeuteten 41 500 neuzugelassene Wohnmobile das zweithöchste Ergebnis für ein erstes Halbjahr, berichtete der Verband. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war das eine Steigerung um 1,3 Prozent. Einen um 10 Prozent gesunkenen Absatz registrierten die Hersteller hingegen bei den Wohnwagen, von denen 12 799 verkauft wurden. Hier gebe es keine Lieferprobleme mehr, sagte der Sprecher. Es lohne sich auch wieder, bei den Händlern nach Angeboten zu schauen.
Das Interesse an Wohnmobilen und Wohnwagen sei trotz aller Krisen ungebrochen groß und das Potenzial der Branche bei weitem noch nicht ausgeschöpft, erklärte CIVD-Geschäftsführer Daniel Onggowinarso. Nach den Rekordabsätzen aus der Corona-Zeit wächst auch der Gebrauchtmarkt von Wohnmobilen kontinuierlich. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurde im ersten Halbjahr bei 49 365 Wohnmobilen der Besitz umgeschrieben. Das waren 4,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022.