Stockholm (dpa) – 2016 kehrte sie zurück und lieferte wohl den politischsten Beitrag des Jahres: In «1944» besingt die Krimtatarin Jamala die Vertreibung ihrer Minderheit unter Sowjetdiktator Josef Stalin. Aus Russland hatte es Protest gegeben, weil man den Song als Kritik an der Annexion der Krim 2014 verstehen könnte.
Die 32-jährige Jamala, die mit bürgerlichem Namen Susana Jamaladinowa heißt und im heutigen Kirgistan geboren wurde, erzählt in ihrem Lied auf Krimtatarisch und Englisch die Geschichte ihrer Urgroßmutter. Dabei erwähnt Jamala weder Stalin noch die Krimtataren. Lediglich Zeilen wie «Ihr habt meinen Frieden geraubt» im Refrain deuten auf das Schicksal der Minderheit hin.
Die NDR-Seite «Eurovision.de» beschreibt das Lied als «überaus modern klingende Soul-/Electropop-Ballade, in der folkloristische und Dubstep-Elemente für die nötige unheilvolle Stimmung sorgen».
Präsident gratuliert per Twitter
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko kommentierte den Sieg seines Landes beim Eurovision Song Contest per Twitter: «Ja! Unglaubliche Leistung und Sieg. Alle Ukrainer bedanken sich herzlich bei Dir, Jamala!»
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Der deutsche Beitrag wird wieder letzter
Deutschland ist beim Eurovision Song Contest (ESC) wieder auf dem letzten Platz gelandet. Für Deutschlands ESC-Hoffnung Jamie-Lee Kriewitz und ihr Lied «Ghost» gab es nur elf Punkte aus den nationalen Jurys und vom Publikum. Schon im vergangenen Jahr hatte Deutschland hinten gelegen.
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