Kiel (dpa/lno) – Vor allem Nachholeffekte bei Klassen- und Gruppenfahrten haben den Jugendherbergen in Schleswig-Holstein wieder Zahlen wie vor der Corona-Pandemie beschert. So zählten die 39 Jugendherbergen im Land im vergangenen Jahr 769 111 Übernachtungen und damit fast so viele wie im Vor-Corona-Jahr 2019 (778 251), wie der Landesverband Nordmark des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) am Dienstag mitteilte. Den größten Anteil mit 51 Prozent machten Schulklassen (391 885 Übernachtungen) aus, gefolgt von Familien (16 Prozent/124 310 Übernachtungen), jungen Seminargruppen (14 Prozent/111 000 Übernachtungen) und Freizeitgruppen (10 Prozent/78 719 Übernachtungen).
Auch die Zahl der Gäste stieg wieder deutlich an. Im vergangenen Jahr übernachteten 226 965 Menschen in den Jugendherbergen in Schleswig-Holstein und damit fast doppelt so viele wie 2021 (116 869). 2019 wurden 246 458 Gäste gezählt.
Zurücklehnen wird sich der Landesverband eigenen Angaben zufolge indes nicht können. Die Auswirkungen von Inflation, Energiekrise
und allgemeiner Personalknappheit seien herausfordernd. «Gerade unsere junge Gästeklientel ist preissensibel», sagte Geschäftsführer Stefan Wehrheim. «Es ist ein Balanceakt, weiterhin bezahlbare attraktive Klassenfahrten oder Jugendfreizeiten zu bieten, während auch für uns die Kosten stetig steigen.» Bisher sei der Ausblick der Jugendherbergen im Norden jedoch hoffnungsvoll: Mehr als 800 000 Übernachtungen sind den Angaben zufolge im Landesverband – zu dem neben den 39 Häusern in Schleswig-Holstein auch 2 in Hamburg sowie 4 im nördlichen Niedersachsen zählen – bereits für 2023 gebucht.