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«Jüngster Tourguide im Libanon»: Abed führt Gäste durch die Stadt

Die kleine, hauseigene Airline des Flughafens der Ostsee-Stadt bietet ab Ende Oktober erstmal keine Flüge mehr an.

Mit nur elf Jahren führt Abdel Rahman Farran Touristen aus der ganzen Welt durch die libanesische Küstenstadt Saida. Er ist der «jüngste Touristenführer hier», wie er selbst sagt. Wer ihm 500 000 Libanesische Pfund zahlt (ca. 5 Euro), bekommt eine Tour zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt am Mittelmeer, etwa 30 Kilometer südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut. «Ich kenne die Geschichte von allen Orten in Saida», sagt er.

Bereits seit über vier Jahren führt er Touristinnen und Touristen aus der ganzen Welt durch die Straßen Saidas. Erst habe er selbst an Touren teilgenommen, um mehr über die Orte zu erfahren, dann habe er angefangen, selbst Touren zu geben. Viele seiner Kunden kämen aus anderen arabischen Ländern, manche sogar aus Deutschland, sagt der Elfjährige. Seinen Touristen stellt sich mit einer Kurzform seines Namens, Abed, vor. Er arbeitet nur am Wochenende. Mit dem Geld, das er verdient, unterstützt er auch seine Eltern.

Oft beginnt seine Tour in der Altstadt. «Wir sind sehr stolz auf Abed. Wir sehen ihn immer mit Touristen und er kennt sich sehr gut aus», sagt Ahmad Badei, einer der Verkäufer in der Altstadt. «Ich liebe Geschichte und freue mich immer, wenn ich etwas Neues über unsere Kultur lernen kann», sagt Abed selbst. Am liebsten zeigt er den Besuchern das Khan-Sacy-Museum. Das archäologische Museum in der Altstadt zeigt Objekte aus verschiedenen Jahrhunderten. Es befindet sich in einem alten Bauwerk, welches aus der Zeit der Kreuzritter stammt, wie Abed sagt.

Seit Ende 2019 steckt der Mittelmeerstaat in der schlimmsten Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte. Laut dem UN-Kinderhilfswerk Unicef können inzwischen 86 Prozent der Haushalte ihre Grundbedürfnisse nicht mehr decken. Jede zehnte Familie sei inzwischen gezwungen, ihre Kinder arbeiten zu schicken. Unter Familien syrischer Geflüchteter im Land gelte dies sogar für mehr als ein Viertel aller Haushalte. Einige der Mädchen und Jungen seien dabei gerade einmal sechs Jahre alt.

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